Rheinberg Schluss für Schlecker

Rheinberg · Die Rheinberger Schlecker-Filiale an der Gelderstraße gehört zu den rund 2000 Filialen, die geschlossen werden. Die Kunden empfinden das als Verlust. In Budberg, Orsoy und Borth sowie in Alpen geht der Betrieb weiter.

 Uwe und Gina Stratmann machen sich Gedanken um die Zukunft der Mitarbeiter der Rheinberger Schlecker-Filiale.

Uwe und Gina Stratmann machen sich Gedanken um die Zukunft der Mitarbeiter der Rheinberger Schlecker-Filiale.

Foto: Armin Fischer

Viele hatten es befürchtet, seit gestern ist die Gewissheit da: Im Zusammenhang mit der Schlecker-Insolvenz kommt auch für die Filiale in der Rheinberger Fußgängerzone das Ende: Am Samstag, 24. März, ist an der Gelderstraße Schluss für Schlecker. Über 25 Jahren gehörte das Geschäft dort fest zum Stadtbild in Rheinberg.

Verlust für Rheinberg

Was bedeutet das für die Rheinberger? Die RP fing gestern Mittag erste Reaktionen ein: Für die Stadt sei die Schließung des einstigen Drogerie-Riesen ein herber Verlust, findet Gertrud van Holt. Sie arbeitet in Rheinberg und hat die Mittagspause gerne für kleinere Besorgungen auch bei Schlecker genutzt.

Ungeachtet der Tatsache, dass damit ein wichtiges Versorgungsangebot insbesondere für Senioren und Bürger, die nicht mobil sind, wegfalle, sei ein neuer Ladenleerstand ein weiterer Rückschlag für die Rheinberger Geschäftswelt. "Die Innenstadt droht auszubluten", befürchtet Gertrud van Holt. Sie sieht aber durchaus Gründe, warum es mit einem der ehemaligen Drogerie-Marktführer in Deutschland stetig bergab ging: "Im Gegensatz zu den Mitbewerbern hat das Unternehmen einfach den Zeitgeist in Sachen Einkaufswelten nicht erfasst und umgesetzt."

Weniger Sorge um den Wegfall des Warenangebots machen sich Uwe Stratmann und Ehefrau Gina: Das decken "Ihr Platz" und in Teilen auch die großen Supermärkte ab, finden die Eheleute. Sie geben zu: "Oft haben wir bei Schlecker nicht eingekauft, wohl sortiert war der Laden nicht." Beide machen sich viel mehr Gedanken um die Schlecker-Mitarbeiter, die jetzt um den Arbeitsplatz bangen und noch nicht wissen, wie es für sie weiter geht.

Zwischen Baum und Borke

Anders als in der Rheinberger Innenstadt geht es für die Schlecker-Filialen in den Ortsteilen Budberg, Orsoy und Borth offenbar weiter. Sie sind bislang nicht auf der Liste der Filialen genannt, die den Betrieb einstellen. Das gilt auch für den Schlecker-Laden an der Lindenallee in Alpen.

Doch auf der sicheren Seite sieht sich die Belegschaft damit noch nicht. Man hänge derzeit zwischen Baum und Borke, heißt es hier. Informationen von Unternehmensseite, wie es weitergeht, habe man bisher noch nicht erhalten. Mit dem Blick ins Internet will man sich über die Entwicklung auf dem Laufenden halten.

Die Mitarbeiter sind kritisch. Selbst wenn der Alpener Schlecker weiter betrieben werde, bedeute das nicht zwangsläufig, dass dies auch mit der gleichen Stammbelegschaft erfolgen werde. Abwarten heißt die Devise für die Mitarbeiter.

(RP)
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