Rheinberg Rheinberg ist ein ruhiges Pflaster für Schiedsleute

Rheinberg · Das ist ein Luxusproblem: In Rheinberg haben sich mehr Männer und Frauen um ein Ehrenamt als Schiedsmann oder Schiedsfrau beworben als gebraucht werden. So viele, dass jeder Bezirk doppelt hätte besetzt werden können. So musste eine Auswahl getroffen werden, die der Rat jetzt einstimmig abgesegnet hat. Gewählt wurde nach Paragraph 3 des nordrhein-westfälischen Schiedsamtsgesetzes in jeweils getrennten Wahlgängen. "Ich werde mich selbstverständlich bei denjenigen, die nicht zum Zuge gekommen sind, bedanken", sagte Bürgermeister Frank Tatzel, der sich über das Interesse freut und hofft, dass diejenigen, die nun ohne Amt bleiben, sich nicht ärgern. Die Bezirke wurden neu eingeteilt. Für den Schiedsamtsbezirk I (Rheinberg, Annaberg, Winterswick, Alpsray, Millingen) wurde für die nächsten fünf Jahre Hermann Bergs gewählt. Seine Stellvertreterin ist Gerburg Dicks. Für den Bezirk II (Orsoy und Orsoyerberg) ist Sonja Engelmann zuständig. Ihre Stellvertreterin ist Andrea Schieg. Für den Bezirk III (Budberg, Eversael, Vierbaum) bestimmte der Rat Hans Broens und als Stellvertreterin Dagmar Kullmann. Im Bereich Borth/Wallach/Ossenberg (Bezirk IV) schlichtet Uwe Walde im Falle eines Falles Streitigkeiten. Sollte er verhindert sein, springt Heiko Knop für ihn ein.

 Hans Broens ist schon seit 15 Jahren Schiedsmann. Er wurde jetzt für weitere fünf Jahre gewählt.

Hans Broens ist schon seit 15 Jahren Schiedsmann. Er wurde jetzt für weitere fünf Jahre gewählt.

Foto: A. Fischer

Der Budberger Hans Broens, Polizeibeamter im Ruhestand, ist bereits ein alter Hase als Schiedsmann. Seit 15 Jahren setzt er sich mit Kontrahenten an einen Tisch, um zu einer einvernehmlichen Lösung zu kommen. "Anfangs war ich für Budberg, Eversael und Vierbaum zuständig, später für Orsoy und Orsoyerberg", erzählt der 65-Jährige. Rheinberg sei insgesamt ein ruhiges Pflaster. Manchmal habe er sechs oder sieben Fälle pro Jahr zu bearbeiten, in manchen Jahren gar keinen. Hans Broens: "Meistens geht es um die Hecke oder den Zaun oder um üble Nachrede an der Grenze zur Beleidigung."

Weder die Anlässe, die zum Streit geführt haben, noch der Umgang mit der Problemlösung hätten sich geändert, sagt der Budberger, der bereits als Polizist mit Recht und Gesetz zu tun hatte. "Das ist im Großen und Ganzen gleich geblieben. In der Regel kommen die Leute auf mich zu, wenn es Gesprächsbedarf gibt, oder sie erkundigen sich im Stadthaus oder beim Amtsgericht, wer für sie zuständig ist."

Meistens bestehe eine Bereitschaft, sich zu einigen. Aber natürlich sind auch immer ein paar Uneinsichtige dabei. "Da muss ich dann schauen, wie es weitergeht."

Ehrenamtlich in seiner Freizeit Streit schlichten - "das muss schon Spaß machen", betont Broens. Den habe er nach wie vor. Deshalb möchte er für weitere fünf Jahre als Schiedsmann aktiv bleiben.

(up)
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