Rheinberg Rheinberg braucht dringend Kita-Plätze

Rheinberg · Die DRK-Kita "Wolkenblick" in Ossenberg wird frühestens im November fertig. Neubau in der Reichelsiedlung ist geplant.

 Simone Ozga leitet die DRK-Kita "Flohkiste" in Borth und in der alten Ossenberger Schule die Großtagespflegestelle "Berka Flöhe". Bald ist die Erzieherin auch für die Kita "Wolkenblick" in Ossenberg verantwortlich. Gestern kümmerte sie sich in Borth um Emil, Lina, Naemi und Julian (v.l.) in der Vogelnestschaukel.

Simone Ozga leitet die DRK-Kita "Flohkiste" in Borth und in der alten Ossenberger Schule die Großtagespflegestelle "Berka Flöhe". Bald ist die Erzieherin auch für die Kita "Wolkenblick" in Ossenberg verantwortlich. Gestern kümmerte sie sich in Borth um Emil, Lina, Naemi und Julian (v.l.) in der Vogelnestschaukel.

Foto: Armin Fischer

Kindertagestättenplätze in Rheinberg sind knapp. Viele Flüchtlingsfamilien sind in die Stadt gekommen, von denen einige inzwischen anerkannt sind und deshalb langfristig hier wohnen bleiben. Die Ankunft 65 "neuer" Flüchtlinge hat die Bezirksregierung der Stadt bereits in Aussicht gestellt. Wie viele Familien mit Kindern darunter sind, vermochte Sozialdezernentin Rosemarie Kaltenbach gestern Abend im Jugendhilfeausschuss nicht zu sagen. Auch die Neubaugebiete Moerser Straße (fast fertig), Budberg (im Entstehen) und Annaberg an der Umgehungsstraße (dort sollen ab ungefähr 2022 rund 250 Wohnungen entstehen) sorgen für einen reichen Kindersegen in der Stadt - und weiteren Bedarf an Plätzen.

Was Svenja Reinert gestern Abend für die Grünen sagte, dürfte weitgehend auch die Auffassung der anderen Fraktionen gewesen sein: "Es drängt. Wir haben jetzt schon ein Problem, weil wir zu wenig Plätze für unsere Kinder haben. Und wir möchten, dass in der Bedarfsplanung alle Kinder, die in Rheinberg leben - inklusive der Flüchtlingskinder - aufgenommen werden."

Vor allem bei den unter Dreijährigen sieht es mau aus. Zum Stichtag 31. März gab es in Rheinberg 511 Kinder im Alter von ein und zwei Jahren. Nur für 149 von ihnen gibt es zum nächsten, im August beginnenden Kindergartenjahr einen Betreuungsplatz. Das entspricht einer Quote von 29,2 Prozent. 108 ein- bis dreijährige Kinder werden in Kindertagespflege betreut. Bei den Drei- bis Sechsjährigen sieht es deutlich besser aus. Da kommen auf 795 Jungen und Mädchen immerhin 759 Plätze.

Als erste Maßnahme beginnt die Stadt in den Sommerferien damit, im Obergeschoss der früheren Ossenberger Grundschule eine zweigruppige Kindertagesstätte einzurichten. Die Kita wird "Wolkenblick" heißen, als Träger hat sich die Stadt bereits für den DRK-Kreisverband Niederrhein entschieden. Das Rote Kreuz betreibt bereits seit vielen Jahren die Kita "Flohkiste" am Mittelweg in Borth und in Ossenberg die Großtagespflegestelle "Berka Flöhe". Deren Leiterin Simone Ozga wird auch Chefin von "Wolkenblick". Nicht zuletzt wegen strenger Brandschutzbestimmungen dauert der Umbau allerdings: Frühestens zum 1. November kann das DRK loslegen. Zeitweilig wird es in der alten Schule ab dem 1. August eine Übergangstagespflegegruppe für neun Kinder ab drei Jahren geben. Regie führt auch dort das DRK.

Eine weitere Kindertagesstätte soll in der Stadtmitte gebaut werden. Rosemarie Kaltenbach und auch dem Jugendhilfeausschuss wäre es am liebsten, wenn das schon 2018 in der Reichelsiedlung passierten könnte. An der Ecke Buchenstraße/Akazienstraße gibt es ein 3800 Quadratmeter großes, unbebautes Grundstück, das der Eigentümer verkaufen würde. "Wir favorisieren eine Investorenlösung", sagte Kaltenbach. "Auch deshalb, weil wir dann nicht selbst bauen müssen." Auf der Internetseite der Stadt Rheinberg erfahren interessierte Investoren bereits, welche Erwartungen die Stadt hat. Eine Ausschreibung sei dies allerdings nicht - darauf legte der Ausschuss wert.

(up)
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