Alpen Regionalvermarktung ist vorbildlich

Alpen · Beim Streuobstwiesenfest gab es mit geschätzten 7000 bis 8000 Niederrheinern einen Besucherrekord.

 Probieren durften Groß und Klein auch den Honig.

Probieren durften Groß und Klein auch den Honig.

Foto: Ostermann Olaf

So viel Andrang wie diesmal herrschte noch nie beim Streuobstwiesenfest. Bei sonnigem Wetter, das das Quecksilber auf 26 Grad klettern ließ, kamen im Laufe des Sonntags geschätzte 7000 bis 8000 Besucher auf die Streuobstwiese des Naturschutzbundes am Dahlacker, um an 50 Ständen zu testen, wie gut Produkte vom Niederrhein schmecken. Das waren deutlich mehr als beim dritten Streuobstwiesenfest im vergangenen Jahr, als es rund 5000 Besucher auf die 8000 Quadratmeter große Streuobstwiese gezogen hatte.

"Deutschlandweit gibt es zum Tag der Regionen 1000 Veranstaltungen", ordnete Brigitte Hilcher als Vorsitzende der Landesverbandes Regionalbewegung den Rekordbesuch ein. "In Nordrhein-Westfalen sind es 140. Davon ist Alpen eine der größten." Sie gehörte am Sonntagnachmittag zu der Runde, die zum Thema "Chancen durch Regionalvermarktung" debattierte. "Die Kreise Kleve und Wesel sind vorbildlich für ganz Nordrhein-Westfalen", erklärte sie. "Regionalvermarktung funktioniert hier besser als in den meisten anderen Regionen."

Ernst Busch aus Alpen war beim Streuobstwiesenfest unterwegs als "Botanica Historica".

Ernst Busch aus Alpen war beim Streuobstwiesenfest unterwegs als "Botanica Historica".

Foto: Ostermann Olaf

Das sah Karl-Heinz Florenz genauso. "Die Niederrheiner haben ein starkes Bewusstsein für regionale Produkte", sagte der Europaabgeordnete. "Viele Landwirte haben früh auf die Regionalvermarktung gesetzt. Dazu läuft der Kontakt zwischen Landwirtschaft und Behörden gut." Anders als im Kölner Raum sei es hier zum Beispiel leichter, einen Hofladen genehmigt zu bekommen.

Dazu vermarktet der Kreis Wesel den Niederrhein als Genussregion, wie Josef Devers extra noch unterstrich. "Schon 2003 hat der Kreis beim Tag der Regionen mitgemacht", berichtete der stellvertretende Landrat. "Nach einer Pause von fünf Jahren ist er jetzt wieder dabei. Der Niederrhein ist toll. Es lohnt sich, hier zu leben und zu genießen."

Am Stand der Nabu wurden verschiedene Apfelsorten, ihr Aussehen und ihr Geschmack vorgestellt.

Am Stand der Nabu wurden verschiedene Apfelsorten, ihr Aussehen und ihr Geschmack vorgestellt.

Foto: Olaf Ostermann

Dabei ist der Ressourcenverbrauch bei einer Regionalvermarktung geringer, wie Staatssekretär Peter Knitsch hervorhob. "Wenn auf der Erde zehn Milliarden Menschen leben, geht es nur noch mit Regionalvermarktung", blickte der Stellvertreter von Umweltminister Johannes Remmel in die Zukunft. "Sie verbraucht weniger Boden und weniger Energie." Für Christian Chwallek entscheidet der Verbraucher. "Die Anzahl der Menschen, die wissen wollen, woher ihre Ernährung kommt, wird immer größer", sagte der Alpener NABU-Vorsitzende, der zugleich stellvertretender Nabu-Landesvorsitzender ist, gegenüber Moderator und Bürgermeister Thomas Ahls. Er freute sich, dass die meisten Besucher mit dem Fahrrad oder zu Fuß gekommen waren, obwohl der Nabu gesonderte Parkplätze ausgewiesen hatte.

Zum Streuobstwiesenfest lobte der Nabu Alpen einen Fotowettbewerb "Streuobstweisen am Niederrhein" aus. Aus 120 Fotos wählten vier Juroren die besten aus. Den ersten Platz bei dem Wettbewerb belegte Hans-Josef Angenendt aus Alpen, die beiden zweiten Elke Demuth und Iris Karmann-Engels aus Alpen. Die drei dritten Plätze erreichten Johannes Evers aus Alpen, Maria Kamperdick-Voss aus Xanten und Edith Schröter aus Sonsbeck. In der Sonderkategorie Video holte Hans Serschen aus Alpen den ersten Platz.

(RP)
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