Rheinberg Posaunenchor Orsoy geht die Luft nicht aus

Rheinberg · Die Musiker haben anlässlich ihres 30-jährigen Bestehens ein Konzert in der voll besetzten evangelischen Kirche gegeben.

 Glänzt schon und klingt gut: die Posaunen.

Glänzt schon und klingt gut: die Posaunen.

Foto: Thilo Saltmann (Archiv)

Posaunenchöre aus Oberhausen, Duisburg und zahlreichen Orten am Niederrhein hatten ihre Abordnungen geschickt, um dem 30-jährigen Bestehen des Posaunenchors der evangelischen Kirchengemeinde Orsoy am Sonntag einen würdigen Rahmen zu verleihen. Eingeübt auf das Kirchenkonzert wurden die 60 Bläser von Gerald Münster. Dass dem Posaunenwart der evangelischen Kirche im Rheinland lediglich eine Generalprobe mit der kompletten Besetzung möglich war, wirkte sich auf die Qualität der Aufführung in keiner Weise aus. Im Gegenteil: Mit "Nordic Fanfare and Hymn" von Jacob de Haan legten die Akteure einen bemerkenswerten Auftakt hin, der von den rund 170 Besuchern in dem voll besetzten Orsoyer Gotteshaus mit lautstarken Applaus bedacht wurde.

Das abwechslungsreiche Programm mit Werken aus der klassischen Literatur und moderneren Einlagen bot auch dem Publikum die Möglichkeit zur Teilhabe. So nutzten die Besucher bei Michael Schütz' "Herr, deine Liebe" und Dieter Wendels "Befiehl du deine Wege" unter dem Dirigat von Dirk Wittfeld die Gelegenheit mitzusingen. Der Spaß am Musizieren stand auch an diesem Tag eindeutig im Vordergrund. Den Titel "The town I loved so well", vorgetragen vom Nachwuchs des Chores, kündigte Gerald Münster als "Zukünftige Nationalhymne Orsoys" an. Für ein wahres Gänsehaut-Gefühl sorgten die Bläser gegen Ende mit der dynamisch vorgetragenen schottischen Hymne "Highland Cathedral".

Mit dabei waren sechs Gründungsmitglieder des 18-köpfigen Ensembles. Dazu zählte neben Doro Bongert, Tina Struck, Karin Klein, Andreas Blumenstengel, Norbert Evensen und Mark Weber auch Pfarrer Uwe Klein. Der zog ein amüsantes Fazit zum Jubiläum: "Wir hatten 30 Jahre Spaß und ganz viel Luft in den Backen, damit die Töne gut rauskommen." Während die Mitgliederzahl im Laufe der drei Jahrzehnte trotz Zu- und Abgängen unverändert blieb, hat sich das Repertoire schon ein wenig geändert. "Dass Posaunenchöre swingen und jazzen können, das war früher undenkbar; heute ist das selbstverständlich", so Klein. Das gefällt auch Hermann Blumenstengel, der im September 1985 maßgeblich an der Gründung des Chores beteiligt war. Der damalige Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Orsoy ließ es sich nicht nehmen, an diesem Festtag die Lesung vorzutragen. Einen großen Blumenstrauß erhielt am Ende auch Susan Tretheway. Die erste Dirigentin des Chores war für das Jubiläumskonzert eigens aus ihrer kanadischen Wahlheimat angereist. Elisabeth Bongert, Vorsitzende und gute Seele des Orsoyer Posaunenchores, erinnerte an die Gründung vor 30 Jahren: "Wir hatten damals schon 20 Mal den Repelener Posaunenchor angefragt. Es war also an der Zeit, selber aktiv zu werden. Pfarrer Blumenstengel hat sofort gehandelt und in China 18 Posaunen gekauft. Und mit Susan hatten wir auch gleich die richtige Dirigentin zur Hand."

(RP)
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