Alpen Plattprooters vertellen Anekdötchen

Alpen · 150 Freunde de Platt kamen zum Mundartfrühschoppen nach Veen. Er war wieder der Höhepunkt im Programm des Heimatvereins. Im nächsten Jahr soll es zusätzlich einen Gottesdienst auf Platt geben.

 Volles Haus: Im Landcafé Gietmann in Veen kam Plattfreunde auf ihre Kosten.

Volles Haus: Im Landcafé Gietmann in Veen kam Plattfreunde auf ihre Kosten.

Foto: Armin Fischer

Der Mundartfrühschoppen ist einer der Höhepunkte im Jahresprogramm des Heimat- und Verkehrsvereins Alpen. Zu keiner anderen Saalveranstaltung kommen so viele Besucher. So war es auch wieder bei der 29. Ausgabe. 150 Zuhörer waren ins Landcafé Gietmann in Veen gekommen - und sie kamen auf ihre Kosten.

Schließlich hatte Wilhelm Jansen wieder ein Programm zusammengestellt, das die Herzen aller Freunde des Platts höherschlagen ließ. Der Organisator und Moderator hatte es unter das Motto "Et Nätts fan all op Platt" gestellt. Dazu konnte er elf "Plattprooters" gewinnen, die Nettes und Anekdötchen auf Platt "vertellten". Meistens waren es kurze Geschichten aus dem Leben.

Mehrere "Plattprooters" sprachen über das Essen - zum Beispiel Wilhelm Dahmen über das "däffteg Äte" und seine Folgen. Gerd Verhalen berichtete über "dat nätteste Gewürz" und angebrannte Töpfe und Günter Peschgens über eine sonntägliche Fahrt zum Drive-In-Schalter von McDonald's. Übrigens trat der 49-jährige Alpener zum ersten Mal beim Mundartfrühschoppen auf. Die Zuschauer wünschten sich einen weiteren Auftritt im nächsten Jahr, wie ihr Applaus zeigte.

Auch aus dem Leben erzählte Christel Hermsen, genauer gesagt über das religiöse Leben. Sie machte sich "Platte Gedanke" über "de Sondachsmess", die sie genau mit "Halleluja" und "Amen" schilderte, inklusive der Lieder, die jemand kenne, von denen aber alle Strophen gesungen würden. Ihr Auftritt wurde von den Zuhörern besonders lange beklatscht. Einen riesigen Applaus gab es auch für Inga Hemsteg. Die Grundschülerin aus Hamminkeln-Brünen hatte im Frühjahr den Mundart- Lesewettbewerb des Kreises gewonnen.

Einige "Plattprooters" blickten über die kleine Lebenswelt hinaus in die große. Christel Tinnefeld ging der Frage nach: "Watt ös datt Netteste oppe Welt", Fritz Nühlen stellte Alpener Originale vor wie den Räuber Wilhelm Brinkhoff, und Herbert Dennert sinnierte über den Karneval. Alle Wortkünstler brachten die Zuhörer zum Schmunzeln und erhielten als Dank Applaus.

Weil der Mundartfrühschoppen, der meisten am dritten oder vierten Sonntag im Oktober an unterschiedlichen Orten in Alpen stattfindet, immer auf starke Resonanz stößt, denkt der Heimat- und Verkehrsverein darüber nach, die Sparte "Platt" auszubauen. "Wir wollen im nächsten Jahr auch zu einem Gottesdienst auf Platt einladen", blickte Vorsitzender Franz-Josef Spölmink in die Zukunft. "Wir denken allerdings noch darüber nach, ob wir ihn am gleichen Tag wie den Mundartfrühschoppen anbieten oder eine Woche vorher."

(got)
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