Rheinberg Percussion und Orgel: tolle Kombination

Rheinberg · Harald und Sebastian Gokus gestalteten den Saisonabschluss der "Rheinberger Abendmusik" in der St.-Peter-Kirche.

 Harald Gokus an der Kirchenorgel in St. Peter, sein erst 21-jähriger Sohn Sebastian spielte Percussion: Das Duo ist bestens eingespielt.

Harald Gokus an der Kirchenorgel in St. Peter, sein erst 21-jähriger Sohn Sebastian spielte Percussion: Das Duo ist bestens eingespielt.

Foto: RP-Foto. Herbert Mertens

Nach dem Konzert "Percussion und Orgel" macht die Reihe "Rheinberger Abendmusik" eine Sommerpause, um dann mit voller Kraft im September unter dem Saison-Motto "Die Musik tanzt - der Tanz der Musik" den Freunden der Musik neuen Genuss zu bescheren. Am Sonntagabend erlebten die Besucher in der gut gefüllten Rheinberger St.-Peter-Kirche das letzte Konzert vor den Sommerferien.

Hinreißend und auf hohem Niveau, ein Konzert, das sich zugleich ungewöhnlich in seiner Präsentation gab. Während bei Orgelkonzerten häufig nur der Hörgenuss möglich ist, schafften Kamera und Beamer den Einblick auf die Empore, zur oben gelegenen Orgel. Harald Gokus aus Rheda-Wiedenbrück bespielte sie und lieferte damit den Beweis, Orgel kann mehr und Orgel emotionalisiert. Also weg von der gängigen Meinung, dass Orgelmusik immer Kirchenmusik sein muss.

Mit seinem Sohn Sebastian (21), der schon jetzt als Percussion- Ausnahmetalent gilt, gelingt die außergewöhnliche konzertante Begleitung an den Schlaginstrumenten wie Paukenkessel, Marimba und Djembée. Dem Zuhörer ermöglicht der Griff in die Technik zugleich ein optisches Konzerterlebnis, das den Besuch der St.-Peter-Kirche zum Abendkonzert schon deshalb besonders macht.

Die stille Verständigung von Vater und Sohn ist überaus stimmig. Sie sind ein wahrlich eingespieltes Team, ihre musikalische Zusammenarbeit besteht mit öffentlichen Auftritten bereits seit 2007. Das Programm bot unterschiedliche Komponisten des 20. Jahrhunderts wie Jean Langlais, Paul Creston oder Earl Hatch, lud zu ganz verschiedenen Spielweisen, entweder als Duett oder als Solo, ein.

Mit "Fanfare" von Craig Sailer Lang (1891 bis 1971) eröffnete das Gokus-Duo das Konzert. Die Variante wurde von ihnen für Pauke und Orgel überarbeitet. Die Seele streichelt "Mediation" von Paul Creston (Marimba und Orgel). Mit den Komponisten Enjott Schneider und Grant Mclachlan rückt das Land Afrika ins akustische Geschehen. Enjott Schneider schuf mit "African Patchwork" im Albert Schweitzer Jahr (2013) ein Werk, das sowohl an die Krankenhausgründung in Lambaréne von 100 Jahren erinnert als auch einen typisch afrikanischen Schweitzer-Klang schuf.

Das Werk von Günther Kretzschmar (1929 bis 1986) "Concertino für Orgel und drei Pauken" beendet den Abend, bei dem das Publikum den gesammelten Applaus spendete. Und Zugaben? Auch die hatten Sebastian und Harald Gokus im Gepäck. Christoph Bartusek, zuständig als Organist für St. Peter, St. Anna und St. Nikolaus, ist ein wirklicher Wurf gelungen. Das nächste Konzert in der Reihe Rheinberger Abendmusik ist am Sonntag, 20. September, 18.30 Uhr, in der Rheinberger St.-Peter-Kirche. Weitere Infos unter

(sabi)
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