Rheinberg Orsoy - Ruhe, Natur und Beschaulichkeit

Rheinberg · Bei schönem Wetter strömen an Wochenenden bis zu 700 Fußgänger und Fahrradfahrer aufs linke Rheinufer über.

Rheinberg: Orsoy - Ruhe, Natur und Beschaulichkeit
Foto: Fischer, Armin (arfi)

Wer sich in Orsoy auf dem Deich auf eine Bank setzt, hat einen Logenplatz in freier herrlicher Natur mit Blick auf den Rhein. Den wissen auch Elisabeth (67) und Georg Koß (69) aus Dinslaken zu schätzen. "Wir kommen vor allem im Sommer regelmäßig hierher", erzählen sie.

Die beiden Rentner besuchen den Rheinberger Stadtteil regelmäßig und nutzen den Besuch dazu, ein Weilchen am Wasser zu verweilen. Für die Dinslakener ist es immer wieder schön, von der Bank ganz in Ruhe das Treiben auf dem großen Strom zu beobachten. "Das Wasser, die Ruhe, die Schiffe, die vorbeiziehen, alles das wirkt auf mich sehr beruhigend", sagt Elisabeth Koß. Hier könne man die Seele baumeln lassen.

Aber es gibt noch mehr, was das sympathische Ehepaar am Rhein fasziniert. "Es ist wunderschön, über die Weiden zu blicken. Manchmal erleben wir tolle Lichtspiele, so dass die Wiesen in verschiedenen Farbschattierungen erscheinen", erzählt das Ehepaar begeistert. Das Zusammenspiel zwischen Licht und Schatten auf Wiesen und Wasser, dazu die Wolken seien eine tolle Kombination, die manchmal gar "atemberaubend schön" sei.

Oft hat Elisabeth Koß ihre Kamera dabei und hält damit sonst flüchtige Eindrücke fest. "Es gibt hier so viele kleine Details zu beobachten", sagt sie. Vor allem das Spiel der Vögel mögen die beiden Orsoy-Fans. Beide freuen sich, wenn sie Fischreiher, Greifvögel oder sogar mal den so eindrucksvollen Zug der Kraniche beobachten können.

Die Dinslakener, die beide in Duisburg geboren sind und Vater Rhein seit ihrer Kindheit kennen, finden auch den Blick von der anderen Seite immer wieder toll. "In Walsum wohnt meine Schwester. In der Nähe der Kirche", erzählt Elisabeth Koß und zeigt mit dem Finger auf den Kirchturm am anderen Rheinufer. "Und in dem Steag-Werk arbeitet unser Schwiegersohn", verrät Georg Koß mit Blick auf den riesigen Kühlturm. Von der linksrheinischen Seite erscheine das rechte Rheinufer in einem ganz anderen Licht. "Wir sind eigentlich zu jeder Jahreszeit hier, natürlich vermehrt im Sommer. Aber auch im Herbst und Winter", so die Dinslakenerin. Nur wenn es in Orsoy zu voll ist, weil am Wochenende hunderte Touristen in den Ort strömen, kommen sie in der Woche, da ist es ruhiger.

Nicht nur das Ehepaar Koß schätzt den Logenplatz am Rhein. Oft sind all die zahlreichen Bänke besetzt. Der alte Vater Rhein zieht immer noch viele in seinen Bann. Spaziergänger bleiben kurz stehen, verweilen und schauen aufs Wasser, lassen ihre Blicke über die Rheinwiesen schweifen. Sogar von weit her kommen Besucher. Jüngst machte es sich eine zehnköpfige Fahrradgruppe aus Nettetal auf dem Deich gemütlich. 50 Kilometer waren sie geradelt. Schnell bauten sie Klapptische auf, um am Rhein eine gemütliche Brotzeit mit kühlen Getränken einzulegen. "Das ist toll hier. Den Rhein haben wir nicht vor der Haustür", sagte ein Radler, begeistert von dem schönen Ort.

Nicht nur die Großen entzückt der große Strom. Kinder mögen die Rheinwiesen, toben, lachen und stromern durchs Gras, spielen zwischen den Bäumen am Wasser sorglos Verstecken.

Ein besonderer Reiz am Orsoyer Rheinbogen sind die zwei kleinen weißen Sandstrände. Kinder, die dort schon vor 30 Jahren am Fähranleger gespielt haben, haben den Sandstrand und sein Unterholz damals "Klein Hawaii" getauft.

Auch Hundebesitzer lieben den Blick auf den Rhein und laufen mit ihren Vierbeinern den Deich entlang, genießen die Brise, die vom Wasser her weht. An Wochenendtagen, wenn das Wetter schön ist, setzen rund 700 Radler, Autofahrer und Fußgänger von Duisburg in die alte Festungsstadt über, um von hier aus den Niederrhein zu erkunden.

(RP)
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