Alpen Neuer Förster im Forsthaus Huck

Alpen · Das alte Forsthaus Huck in Alpen hat einen neuen Hausherrn. Förster Christian Pfeifer ist nach zehn Jahren ausgezogen. Neuer im Haus ist Christopher Koch (32), der fortan als Förster für das Regionalforstamt Niederrhein über das Waldgebiet Leucht wacht.

 Christopher Koch kommt aus dem Sauerland an den flachen Niederrhein. Der neue Förster für die Leucht freut sich auf seine Aufgabe.

Christopher Koch kommt aus dem Sauerland an den flachen Niederrhein. Der neue Förster für die Leucht freut sich auf seine Aufgabe.

Foto: Forstamt

Der Forstbezirk umfasst landeseigene Waldflächen in Alpen, Rheinberg, Sonsbeck, Kamp-Lintfort und Neukirchen-Vluyn. Größte Waldfläche im Revier ist die Leucht. Aber auch den Winkelschen Busch, den Latzenbusch, den Vluynbusch und die anderen Forstorte will Förster Koch rasch kennenlernen.

Die Verteilung der Baumarten im Bezirk kennt er schon: zwei Drittel Nadelbäume, ein Drittel Laubbäume. Das Waldbild ist im Wandel. Der Anteil der standfesteren Laubbäume nimmt stetig zu. Nicht zuletzt nach dem verheerenden Orkan Kyrill Anfang 2007. Die Leucht war besonders stark betroffen. Christian Pfeifer war damals gerade im Revier: "Durch Kyrill fielen so viele Bäume wie sonst in zehn Jahren. Aber wir haben aufgeräumt, viele Bäume gepflanzt. Inzwischen ist der Zustand im Revier wieder gut."

Pfeifer übergibt seinem Nachfolger als Revierleiter zudem den "Klimawald" in der Leucht. Für den sind auf den kahlgeschlagenen Kyrill-Flächen 2009 rund 35.000 Bäume angepflanzt wurden. Allerdings nicht die heimischen Klassiker wie Buche oder Eiche, sondern Mammutbäume, Atlaszedern, Robinien und Küstentannen. Diese tiefwurzelnden Spezialisten werden nun dabei beobachtet, wie sie bei den gegebenen Boden- und Klimaverhältnissen gedeihen und ob sie zur Ergänzung der hier vorhandenen Palette der Baumarten infrage kommen.

Christopher Koch freut sich auf sein neues Wirkungsfeld im niederrheinischen Staatswald. Knapp zwei Jahre habe er in seinem bisherigen Forstamt Hochstift eine Reviervertretung im landeseigenen Forst übernommen. "Ich habe viel Gefallen an dieser Aufgabe gefunden", sagt er. Ein eigenes Staatswaldrevier langfristig zu leiten, empfinde er als "sehr reizvoll", so Koch: "Daher habe ich die sich mir bietende Chance am Niederrhein ergriffen."

Der gebürtige Hesse hat in Göttingen Forstwirtschaft studiert - die erforderlichen Kenntnisse für eine nachhaltige und zielgerichtete Bewirtschaftung der Wälder auf ökologischer Grundlage würden dort sehr nah an der Praxis vermittelt. Seinen Vorbereitungsdienst für den gehobenen Forstdienst hat er 2013/2014 bereits bei Wald und Holz NRW im Sauerland absolviert, wo er im Anschluss als "Förster ohne Dienstbezirk" (FoD) zum Einsatz kam. Die wechselnden Einsatzstellen seien spannend und abwechslungsreich gewesen. "Doch nun freue ich mich darauf, am Niederrhein sesshaft zu werden", sagt der 31-Jährige.

Unterstützt im Revier wird er von einem Forstwirtschaftsmeister, zwei Forstwirten sowie zwei Auszubildenden zum Forstwirt. Aber auch für Forstinspektoranwärter, Referendare und Praktikanten ist der Bezirk Leucht Ausbildungsbetrieb.

Gemeinsam haben die Forstleute das Wohl und die Förderung des "Multitalents Wald" im Blick. Die Balance von Holznutzung, Naturschutz und Erholungsbedürfnis der Menschen in der Region wird auch das Anliegen von Christopher Koch sein. Die intensive Zusammenarbeit mit dem amtlichen und ehrenamtlichen Naturschutz hat im Forstbetriebsbezirk Leucht eine lange Tradition.

Zu den Aufgaben von Förster Koch gehört auch die jagdliche Bewirtschaftung der Flächen sowie die Betreuung von Jagdgästen. Rund 1500 Hektar Jagdgebiet sind verpachtet, und die Verwaltungsjagd mit erschwerten jagdlichen Auflagen aufgrund des Naturschutzes umfasst rund 480 Hektar.

Es bleibt eine besondere Herausforderung, den vielen unterschiedlichen, teils zuwiderlaufenden Formen der Waldnutzung gerecht zu werden. Ständige Aufgabe des Revierleiters wird es sein, tragfähige Kompromisse zu finden. Hanns-Karl Ganser, Fachgebietsleiter im Regionalforstamt Niederrhein ist zuversichtlich, dass das dem jungen Förster gelingen wird: "Mit Christopher Koch haben wir einen gut ausgebildeten Nachfolger für Christian Pfeifer gefunden, der sich ebenso engagiert um unseren Wald kümmern wird. Wir wünschen ihm viel Erfolg beim Start am Niederrhein."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort