Rheinberg Netto geht, Netto kommt - und was dann?

Rheinberg · Nächsten Dienstag eröffnet der neue Netto-Markt an der Xantener Straße. Gleichzeitig schließt der bisherige Netto-Markt, der nur einen Steinwurf entfernt liegt. Das Gebäude ist erst knapp 13 Jahre alt und bietet sich für eine Weiternutzung an. Die veränderte Situation stellt die Stadt nun vor eine Herausforderung.

Im Bereich des "Fachmarktzentrums" gilt seit 1988 ein Bebauungsplan. Der soll nun aktualisiert werden. Einerseits, um den Forderungen des Einzelhandelskonzepts gerecht zu werden, das einen gewissen Schutz der Geschäfte in der Innenstadt vorschreibt.

Auf der anderen Seite sollen die an der Xantener Straße bestehenden Geschäfte Bestandsschutz haben. Die Stadt hat nun eine Veränderungssperre vorgeschlagen. Ein Instrument, mit dem im Falle eines Falles ein Bauvorhaben verhindert werden kann, wenn es den gewünschten Vorstellungen entgegenliefe. In der Bauausschusssitzung rief dieser Tagesordnungspunkt Diskussionen hervor. Was der Eigentümer des bisherigen Netto-Marktes denn dort überhaupt noch umsetzen könne, wollte Erich Weisser (CDU) wissen.

Joachim Schmitz von der SPD legte wert darauf, dass die Vorgaben des Einzelhandelskonzepts erhalten bleiben müssten. Hans-Peter Götzen (FDP) sah im Einzelhandelskonzept "inzwischen eher eine Bremse als einen Fortschritt" und lag damit mit Andreas Imhof (Linke) auf einer Linie. Der sagte, mit dem Konzept sei es nicht gelungen, die Geschäfte zu erhalten und zu schützen: "Mittelfristig brauchen wir eine neue Konzeption." Beigeordneter Dieter Paus verwies auf die Innenstadt mit ihren nicht unerheblichen Leerständen: "Wir müssen und wollen unsere Geschäfte schützen.

Deswegen haben wir das Einzelhandelskonzept aufgelegt." Es sei allerdings kein Allheilmittel. Wenn sich ein Unternehmen in der Stadt ansiedeln wolle, laute die erste Frage oft: Gibt es hier ein Einzelhandelskonzept? Ohne eine solche Grundlage hätte Rheinberg heute kein Rossmann und kein Takko. In den bisherigen Netto-Markt könne etwa wieder ein Lebensmittelmarkt einziehen. Paus: "Es geht hier um Sortimente, nicht um Geschäftsformen.

" Der Ausschuss entschied für die Veränderungssperre - einstimmig bei Enthaltungen von FDP und Linken.

(RP)
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