Rheinberg Nächtliche Einblicke in das Rheinberger Solvay-Werk

Rheinberg · Nur wenige Niederrheiner dürften einen Kalzinierofen schon einmal von innen gesehen haben. Die rund 90 Teilnehmer der langen Nacht der Industrie, die sich für die Solvay-Tour entschieden hatten, gehören ab jetzt dazu. Und sie waren mächtig beeindruckt.

 Romantisches Industrieambiente inklusive - die lange Nacht der Industrie bei Solvay in Rheinberg.

Romantisches Industrieambiente inklusive - die lange Nacht der Industrie bei Solvay in Rheinberg.

Foto: Johannes Kefferpütz

Dass das Solvay-Werk aus so vielen Bausteinen besteht, dass es ein bis ins kleinste Detail ausgeklügeltes System ist, in dem Anlagenteile wie Puzzleteilchen perfekt ineinander greifen - darüber hatten sich die Wenigsten zuvor Gedanken gemacht. Geschützt mit Helm, Sicherheitsbrille und Leuchtweste durften sie das Werk an der Seite erfahrener Ingenieure von innen begehen. Und lernen, dass ein Chemiewerk eine kleine Stadt für sich ist. Zu den beeindruckenden Stationen gehörten die zentrale Messwarte, von der aus die Anlagenkomponenten per Leitsystem gesteuert werden. Dahinter große Kolonnen, Pumpen, Solebecken, Kalköfen, Kohle- und Holzhackschnitzel-Anlieferung. Alles hautnah zu besichtigen. So ließ sich plastisch wunderbar erklären, wie Soda und Bicarbonat entstehen - Produkte, die in Rheinberg hergestellt werden und die aus dem alltäglichen Leben nicht wegzudenken sind. Sie finden zum Beispiel Anwendung in Glas, Brausetabletten oder Waschpulver. Einen Beitrag zu Nachhaltigkeit und Klimaschutz leistet Soda zudem beim energiesparenden Einsatz in Mehrfachverglasung; Bicarbonat beispielsweise ist wichtig in der Rauchgasreinigung.

Weiteres Highlight war eine Fahrt auf das Dach des Kraftwerkes. Auf 70 Metern Höhe ließen sich bei bester Sicht die Nachbarstädte beobachten. So gab es nach der gut zweistündigen Tour zufriedene Mienen. Auch bei Solvay.

(RP)
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