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Rheinberg · In der mobilen Redaktion gab es Lob, aber auch Kritik für Rheinberg.

 Im RP-Pavillon entbrannten muntere Diskussionen.

Im RP-Pavillon entbrannten muntere Diskussionen.

Foto: Fischer

Lange vorm Start der NRW-Radtour herrschte reger Betrieb in der mobilen Redaktion der RP. Dabei überwog zwar der Stolz, dass Rheinberg als Kulisse für den Auftakt ausgewählt worden ist. Aber es gab neben viel Lob von auswärtigen Gästen auch einige kritische Stimmen von Leuten aus der Stadt.

Annegret und Helmut Hofmann aus Ossenberg zum Beispiel hätte sich gewünscht, dass die Kreisverkehre an den Toren zur Innenstadt "ein gepflegteres Erscheinungsbild" hergäben. "Das ist doch die Visitenkarte", so Annegret Hoffmann. Andere Städte würden die Pflege privaten Gartenbaubetrieben übertragen, sagte sie: "Warum macht Rheinberg so etwas nicht?"

Ihr Mann Helmut Hofmann erfreute sich am Gedränge auf dem Großen Markt und bedauerte im gleichen Atemzug, dass hier sonst meist gähnende Leere herrsche und das Potenzial weitgehend brach liege. "In Kalkar hat man auf dem Markt einen Sandstrand aufgeschüttet. Das schafft sommerliche Atmosphäre", so Hofmann. "Solche Ideen könnte man sich doch abschauen. Man muss das Rad doch nicht immer selbst erfinden." Apropos Rad. Horst Dieter Henseler aus Rheinberg war hin und weg, dass "unsere Fußgängerzone voller Radfahrer" war. "Und die meisten sind nicht mal abgestiegen", sagte er schmunzelnd.

Alt-Bürgermeister Hans Theo Mennicken wuselte aus der Menge und suchte Schutz im RP-Pavillon. "Ich mag es nicht, in solchen Massenpulks zu radeln", sagte er, um gedanklich weit zurückzugehen in seine Jugend. Da sei er in den wilden Endsechzigern mit einem Kumpel mal bis nach Kopenhagen geradelt, habe unterwegs bei Bauern angeklopft und um Quartier im Stroh gebeten. Bezahlt habe er mit seiner Hände Arbeit und dem Versprechen, "ja nicht zu rauchen". Fit gemacht habe er sich im Vorfeld solcher Gewalttouren, indem er von Rheinberg aus die Spiele des Meidericher SV im Wedaustadion mit der Fiets angesteuert hat.

Hoch oben über dem Underberg-Palais wehte im sommerlichen Wind die Rheinberg-Flagge. Ein Rheinberger mit geschult kritischem Blick fiel solgleich auf, dass die Fahnenmasten am Stadthaus neben er RP-Bühne kahl geblieben waren. "Schade. Wieder mal eine Chance vertan", sagte der Mann, dessen Stange am Hollandrad ein Rheinberg-Wimpel schmückte.

Wie nachhaltig Rheinberg ins kollektive Bewusstsein vorzudringen gelingt, erzählte Klaus Luxem (70) aus Euskirchen. "Ich bin noch nie in hier gewesen. Ich kannte die Stadt nur, weil mein Opa schon Underberg getrunken hat", erzählte der rüstige Rentner, der mit dem Auto angereist war, um sich von hier aus mit dem Rad auf NRW-Tour zu begeben. Sein erster Eindruck von Rheinberg: "Es ist schön hier."

Dem wollte sich Aloys Reddemann (62) aus Datteln nur anschließen: "Eine tolle Stadt mit dem herrlich großen Markt." Beide lutschten genüsslich ein Kräuterbonbon aus dem Hause Underberg, das Hostessen im Dirndl in den Farben des Stammhauses unter die Radler brachten. Ein Magenbitter wäre zum Tourstart auch nicht passend gewesen.

(RP)
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