Rheinberg Moderner, aber nicht teurer

Rheinberg · Die vier neuen Eigentümer-Gesellschaften der 575 verkauften Wohnungen in der Rheinberger Reichelsiedlung stellten gestern ihre Planungen vor. Eschenstraße 11-17: Altenwohnungen statt Abriss.

Die Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) hat 575 Wohnungen in der Reichelsiedlung verkauft (die RP berichtete); nur 84 Wohnungen (Buchenstraße 26-36) behält sie selbst. Die vier neuen Eigentümer stellten gestern im Rheinberger Hotel Rheintor ihre Planungen vor.

Innerhalb von drei Jahren wollen die vier neuen Eigentümergesellschaften aus der verwohnten, verfallenen und stark renovierungsbedürftigen Siedlung wieder einen lebenswerten Ort machen. Man sei positiv überrascht vom insgesamt guten Zustand der Häuser und des Umfelds. Keine eingeworfenen Fensterscheiben, keine Graffitis – "da haben wir schon anderes gesehen", beschrieb gestern Rolf Schnitzler von der B2B Makler Service GmbH, der nun die Gebäude Ahornstraße 1-23 und Eschenstraße 12-16 gehören. Alle Beteiligten waren sich einig: "Die Reichelsiedlung wird ein ganz neues Gesicht bekommen." Auch künftig sollen die Wohnungen zu geringen Mietsätzen angeboten werden.

Langfristig im Bestand halten

181 Wohnungen (davon 64 öffentlich geförderte) und 16 Garagen hält allein die Aachener Manstein Rheinberg GbR. Die Brüder Elmar und Birga Manstein wollen die Gebäude an Ahorn-, Buchen- und Erlenstraße langfristig in ihrem Bestand halten. Wärmedämmung, neue Badezimmer, z.T. die Elektrik – das sind die wesentlichen Investitionen, die getätigt werden müssen. Schon in den nächsten Monaten soll damit begonnen werden. "Wir wollen die Mieten später nicht erhöhen", so Elmar Manstein, "sie sollen bei rund 4­/m2 bleiben." Das Hauptziel sei es, die Nebenkosten zu reduzieren.

Die B2B Makler Service GmbH hat 138 Wohnungen. "Davon sind 96 öffentlich geförderte Wohnungen", so Gesellschafter Rolf Schnitzler, "rund die Hälfte davon wollen wir langfristig behalten." Einige Acht-Familien-Häuser sollen an langfristige Bestandskunden verkauft werden.

Arnold Bauens, zentraler Koordinator für die Erwerber, erläuterte, dass die Häuser Eschenstraße 1-17 mit 88 Wohnungen nun nicht mehr abgerissen werden sollen. Die Aixcellent-Immobilien GmbH & Co. KG hat sie gekauft und wird sie, wie Bauens berichtete, zu speziellen Wohnungen für ältere Menschen mit Behinderungen umbauen. Bauens: "Im ersten Bauabschnitt sollen bereits in diesem Jahr 40 Wohnungen in Angriff genommen werden." Die Eschenstraße 11-17 stehe am Anfang. Der Bedarf für derlei Wohnraum sei groß.

Aus zwei Wohnungen eine machen

Auch die Rheinberg Immobilienprojekte GmbH, gestern vertreten durch Thomas Höder, will ihre 168 Wohnungen ebenfalls langfristig behalten. Die Modernisierungen sollen 2011 in Absprache mit den Mietern beginnen. "Bei Bedarf kann man auch darüber nachdenken, aus zwei Wohnungen eine zu machen", so Höder.

Die Investoren sind zuversichtlich, auch wenn es grundsätzlich nicht einfach sei, Mieter zu finden: "Wir rechnen mit Zulauf auch von außerhalb", so Elmar Manstein.

(RP)
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