Rheinberg Mit Rosemie den Sinn des Lebens suchen

Rheinberg · Die vielseitige Künstlerin trat in der Rheinberger Stadthalle als verklemmt-charmante Schwäbin auf.

 Rosemie, wie das Publikum sie auf der Bühne der Stadthalle erlebte. "Sonst nix ..." heißt ihr Programm.

Rosemie, wie das Publikum sie auf der Bühne der Stadthalle erlebte. "Sonst nix ..." heißt ihr Programm.

Foto: Armin Fischer

Mit 450 Zuschauern startete die Stadthalle jetzt in die neue Saison. Zum Auftakt begeisterte Komikerin Rosemie mit dem Programm "Sonst nix..." das Publikum.

Ein Soloabend, an dem getanzt, gesungen und viel philosophiert wurde. Rosemie ist "eine Kunstfigur der besonderen Art", daran zweifelte wohl niemand. Sie spielte Flöte, Posaune, blies Alphorn, steppte und brachte mit Begriffsstutzigkeit und Selbstironie zum Lachen. "Umzingelt von nix" verschanzte sich die verklemmte Schwäbin beim Anblick des vollen Saals erst einmal hinter einer Jalousie. Ihr Angebot: "Sie können jetzt noch gehen, aber Geld zurück gibt's nicht!", wollte keiner der Besucher annehmen. Nach einem an Sokrates angelehnten Exkurs in die verwirrende Gedankenwelt von Rosemie konnte man ihr mehr oder weniger auf der Suche nach dem Sinn des Lebens folgen. Ausprobiert hat sie viel und gab ihre Erkenntnisse weiter. Nichts tun kommt dabei schon mal nicht in Frage: "Das Problem am Nixtun ist: Man weiß nicht, wann man fertig ist." Der Häkelclub als Alternative sei auch nicht erfüllend: Zwar wissen jetzt alle, dass Rosemie für die Verzierung an den Balkonen in der Stadthalle verantwortlich ist, die dicken Aufträge schnappten ihr aber andere vor der Nase weg: "Ich wollte den Reichstag umhäkeln, dann kam mir so'n Kunststoffheini zuvor."

Dann träumte sie davon, von der UNESCO zur "Weltputzkulturerbin" ernannt zu werden und den Titel "Die goldene Dreckschaufel" abzusahnen. Bei der Frage "Wer bin ich eigentlich?" fiel ihr ein: "Ich bin Präsidentin vom Verband für bewegungslose Damengymnastik, wir treffen uns einmal im Quartal." Da bleibt noch Zeit für andere Hobbys. Zum Beispiel als großer Fan von Fred Astaire und Ginger Rogers auf Zeitreise durch Irland zu steppen.

Und dann war da noch Walter, den sie erst im Publikum kennengelernt hatte und immer wieder umgarnte. Die begeisterten Zuschauer, bei denen sie sich mit mehrfachen Umarmungen und Händeschütteln für ihr Bleiben bedankte, wollten sie nur ungern gehen lassen.

(bil)
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