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Rheinberg "Mieten sind in Rheinberg nicht zu hoch"

Rheinberg · Ralf Trauschold (Immobilienbüro Rech) berichtete im Stadtmarketing-Ausschuss zu Leerständen von Ladenlokalen.

 Allein an der Gelderstraße stehen fünf Ladenlokale leer. Ein Problem, dass nicht nur Rheinberg hat. Unten im Bild: Ralf Trauschold.

Allein an der Gelderstraße stehen fünf Ladenlokale leer. Ein Problem, dass nicht nur Rheinberg hat. Unten im Bild: Ralf Trauschold.

Foto: Armin Fischer

Das erste Lichterfest der Rheinberger Einzelhändler gestern Abend war eine gelungene Sache. Eine Aktion, mit der die Geschäftsleute den Einkauf in der Innenstadt attraktiver machen möchten. Solche Veranstaltungen sind sinnvoll, können aber das Kernproblem nicht lösen: den Leerstand von Ladenlokalen.

Ein Thema, das auf dem Schreibtisch des städtischen Wirtschaftsförderers Thomas Bajorat stets oben auf liegt. Natürlich kann die Stadt nur flankierend tätig werden. Um einen Schritt weiterzukommen, hörte sich der Ausschuss für Stadtmarketing, Tourismus und Kultur nun an, welche Erfahrungen Ralf Trauschold, seit rund zwei Jahren Inhaber des Rheinberger Immobilienbüros Rech, gesammelt hat. Er berichtete in der Sitzung.

Rheinberg: "Mieten sind in Rheinberg nicht zu hoch"
Foto: Fischer Armin

Allein in der Gelderstraße gebe es derzeit fünf leerstehende Geschäfte, berichtete er. Um zu zeigen, wie eine Vermietung idealerweise laufen könne, zeichnete er den "Fall" der Goldschmiedin Sandra Lenski nach. Sie hat ihr Geschäft schon länger an der Gelderstraße, brauchte aber mehr Platz. Inzwischen ist sie in das ehemalige Fotostudio Laakmann/Tack gezogen. Trauschold: "Da sie für dieses Objekt einen langjährigen Mietvertrag unterschrieben hat, war für den Eigentümer auch eine größere Investition interessant."

Wichtig sei, ein Geschäft an die passende Stelle zu bringen. "Es muss passen", so Trauschold. "Es macht keinen Sinn, zwischen eine Eisdiele und eine Apotheke eine Shisha-Bar oder ein Wettbüro unterzubringen." Das Geschäft von Sandra Lenski hingegen passe perfekt in die Lage. Was man in Rheinberg sicher nicht mehr brauche, seien Frisöre und Nagelstudios.

Mit einem in Rheinberg weit verbreiteten Vorurteil räumte Ralf Trauschold in seinem Vortrag auf: "Die Mieten für Geschäftslokale in Rheinberg sind nicht zu hoch. Die Mietpreise in Rheinberg liegen alle unter zehn Euro pro Quadratmeter." Die meisten Eigentümer seien realistisch genug, zu erkennen, dass überzogenen Forderungen nicht zum Ziel führten. Und als Nicht-Rheinberger stellte er fest: "Rheinberg hat einiges zu bieten. Das sieht man vielleicht nicht mehr, wenn man 30 oder 40 Jahre hier lebt. Aber einige Dinge sind natürlich auch verbesserungswürdig."

Den Initiativkreis "Wir für Rheinberg" - ein Bei-Bedarf-Zusammenschluss des Stadtmarketings, der Werbegemeinschaft und der Wirtschaftsförderung - bezeichnet er als "einen guten Ansatz".

Klaus Wittmann von der CDU schlug vor, beim Leerstandsmanagement mal den umgekehrten Weg zu gehen und gezielt nach Branchen zu suchen, die Rheinberg noch gebrauchen könnte. Gute Gedanke, lobte Trauschold, dem spontan "ein weiteres Schuhgeschäft und ein Textilgeschäft" einfielen. Norbert Nienhaus (FDP) verwies auf einen Konflikt: "Die Vermieter erwarten einen zu hohen Mietzins, das können die Mieter aber oftmals nicht leisten." Und Edith Justen-Bechstein regte an, leere Schaufenster zum Beispiel mit Bildern von Hobby-Künstlern zu füllen. Ernst Barten (Grüne) unterstrich, dass nicht nur Rheinberg mit leerstehenden Ladenlokalen zu kämpfen habe. Er hoffe, dass es "für den einen oder anderen Laden noch eine Lücke in Rheinberg gibt".

Der Ausschuss dankte dem Immobilienexperten Ralf Trauschold für seine Bereitschaft, seine Erfahrungen in den Prozess mit einzubringen.

(up)
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