Alpen Lemken startet Trainingscamp AgroFarm

Alpen · Modernste Bedingungen zur Weiterbildung von jährlich mehr als 5000 Mitarbeitern der Vertriebspartner.

Alpen: Lemken startet Trainingscamp AgroFarm
Foto: Fischer Armin

"Im Märzen der Bauer ..." Die Zeiten, die das Volkslied beschreibt, sind ewig überholt. Immer mächtiger werdende PS-Giganten haben die Rösslein vor Jahrzehnten abgehängt, und hinter den Zugmaschinen sorgt heutzutage Hightech hocheffizient dafür, dass der Acker mit minimalem Mitteleinsatz bestmöglichen Ertrag bringt. Um die intelligenten Gerätschaften an den Landwirt zu bringen und ihn vom Nutzen der teuren Anschaffung zu überzeugen, hat Agrarspezialist Lemken nun ein neues Kapitel aufgeschlagen. Seit gut zwei Monaten herrscht Schulungsbetrieb auf der neuen AgroFarm, die in gut einem Jahr für rund fünf Millionen Euro auf 11.000 m2 am Höhenweg 29 auf der Bönninghardt entstanden ist.

 Während in der Halle Lena Büsch und Christoph Pannebäcker ein Produkt testen, erläutert Trainer Florian Müller (li.) im Schulungsraum Vertriebsmitarbeiter aus Deutschland Technik im Detail.

Während in der Halle Lena Büsch und Christoph Pannebäcker ein Produkt testen, erläutert Trainer Florian Müller (li.) im Schulungsraum Vertriebsmitarbeiter aus Deutschland Technik im Detail.

Foto: Fischer

Vorm schicken, supermodernen Schulungszentrum, umgeben von weiten Feldern, flattern die blauen Lemken-Banner im Wind. Hier macht das Team um Chef-Trainer Peter Baumgärtner künftig jährlich mehr als 5000 Vertriebsleute und Verkäufer aus aller Welt fit im nicht ganz einfachen Handling der Gerätschaften, die im nur vier Kilometer entfernten Mutterhaus in Alpen und oder im Zweigwerk in Haren (Emsland) hergestellt werden.

Hinter der Investition steckt die Überzeugung, dass die Aus- und Weiterbildung der Vertriebspartner in 55 Ländern der Erde immer wichtiger wird. Nicht nur für die in den hoch industrialisierten Regionen, sondern auch in den so genannten Schwellenländern, "die gerade ganze Evolutionsstufen überspringen", so Baumgärtner.

Als Beispiel für das Erfordernis von verkaufsfördernder Argumentationshilfe nannte Lemken-Geschäftsführer Anthony van der Ley die GPS-gesteuerte Feldspritze, die teures Pflanzenschutzmittel zentimetergenau und nach exakt berechnetem Dosierplan auf den Acker bringt. "Das schont den Bauern als Betriebswirt und ist zudem gut für die Umwelt", so van der Ley. Denn so verteile sich auf einem Hektar gerade mal ein Liter Pflanzenschutz. Aber Technik, die begeistert, muss verstanden und gehandhabt werden. Auch und gerade zunächst von den Verkäufern, die genau wissen sollen, was Lemken zu bieten hat.

Die finden in Alpen im hochmodernen Trainingslager ideale Bedingungen für das Fitnessprogramm - in Theorie und Praxis und auch für Zeiten der Reproduktion, in den Pausen also. Chef-Coach Baumgärtner, er trägt die Lemken-Flamme in sich, scheut für seine AgroFarm nicht den Vergleich mit Erlebniswelten großer Automobilhersteller. In der 1400 m2 großen Schulungshalle, die sich in vier Schiffe unterteilen lässt, findet sich die gesamte Produktpalette der stahlblauen Flotte. Die Gerätschaften samt Traktoren sind aus den mit aktuellster Kommunikationstechnik ausgestatteten Unterrichtsräumen für bis zu vier parallel laufende Gruppen schnell zu erreichen. Zur Praxis sind's also nur ein paar Schritte.

Und durch die Rolltore geht's bei Bedarf raus auf den Acker, wo je nach Jahreszeit unter Realbedingungen gezeigt werden kann: So geht Lemken-Technik. Dabei soll der Funke zünden und überspringen. "Wenn wir ein neues Auto kaufen, schauen wir auch nicht erst in die Betriebsanleitung, sondern wir wollen fahren", so von der Ley.

Das Feedback der Schüler, das belegen die Zahlen, war schon in der Vergangenheit außergewöhnlich positiv, sagt Baumgärtner mit Stolz auf seinen Trainerstab. Die Zustimmungswerte dürften sich nun noch weiter nach oben bewegen. Auch weil gelungene Architektur das Gesamtpaket rund macht. "Es ist schön geworden", sagt Gesellschafterin Nicola Lemken beim Kaffee in der stylischen Mensa zufrieden.

Hier auf dem ehemaligen Bauernhof - das Haupthaus musste stehen bleiben - sind ländliche Historie und Moderne zu einer lichtdurchfluteten, von außen mit hellem Holz vertäfelten Symbiose verschmolzen - "rustikal äwer dennoch modern", wie es im BAP-Song heißt. Selbst gestalterische Details überzeugen: Saftig grüne, mit echtem Moos bestückte Flächen an den Wänden, die für angenehme Akustik sorgen, oder eine kunstvolle Landkarte im Foyer: im Zentrum die Agrarfarm im Vorhof von Alpen mit dem Dreiklang Kirche, Lemken und Hotel.

Geheizt wird das zukunftsorientierte Trainingsgelände von Holzhack - geschreddert aus Euro-Paletten, die bei Lemken zu Hauf anfallen. Das Dach ist optimal ausgerichtet für eine Solaranlage. Ob die kommt, ist noch nicht entschieden.

(RP)
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