Rheinberg Kündigung: Borther Vereine sind sauer

Rheinberg · Die Geschäftsführung der Montessori-Schule Niederrhein braucht den Platz im Grundschulgebäude, weil sie erweitert.

 Eltern haben die Räume in der oberen Etage entkernt und hinter dem Schulgebäude auch schon eine Hecke entfernt.

Eltern haben die Räume in der oberen Etage entkernt und hinter dem Schulgebäude auch schon eine Hecke entfernt.

Foto: Schule

An der Montessorischule Niederrhein wird umgebaut. Nach entsprechender Planungsarbeit stehe das Schuljahr nun ganz im Zeichen des Wachstums, teilte die Geschäftsführung der Elterninitiativschule mit. Das Außengelände werde weiter gestaltet und das ehemalige Grundschulgebäude vom Keller bis zur oberen Etage grundlegend renoviert. Die in der jetzt leerstehenden ersten Etage begonnene Entkernung wird nun auch im restlichen Gebäude von den Eltern angegangen, um dann von Fachfirmen übernommen zu werden. Ziel sei es, im Winter das neue "Kreativhaus" eröffnen zu können.

Das Untergeschoss soll nach entsprechender Sanierung zwei große, helle Werkräume beherbergen. Dort können die Schüler dann auch während des offenen Ganztages ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Im Erdgeschoss entstehen weitere Räume für die Betreuung am Nachmittag. Mit der Musikschule "pro MC", die das erste Obergeschoss bezieht, wird es eine Kooperation geben.

Die Vereine, die bisher das alte Grundschulgebäude genutzt haben, seien in die Planungsabsichten von vorneherein einbezogen worden und hätten so bereits nach Alternativen suchen können, teilte Heike Basten als Geschäftsführerin mit. Das aber sehen einige der Betroffenen völlig anders: Sie hätten erst vor einer Woche von der Kündigung erfahren. "Seit im Jahr 2013 die Montessori-Schule Niederrhein die Gebäude der ehemaligen Borther Hauptschule übernommen hat, sind wir, der Chor Da Capo Borth-Wallach, Mieter eines Raumes in dem Schulgebäude. Fast dreieinhalb Jahre bestand ein meist angenehmes und unkompliziertes Mietverhältnis. Am Donnerstagmittag jedoch traf uns eine Neuigkeit aus der Schule wie ein Schlag", sagt Doris Schültingkemper, 2. Vorsitzende von Da Capo. "Wir, und mit uns der Männergesangverein Borth und die Tanzgarden der KG Rot-Weiß Borth, wurden im wahrsten Sinne des Wortes vor die Tür gesetzt." Franz Trapp, der Vorsitzende des MGV, habe einen Anruf der Geschäftsführerin der Montessori-Schule bekommen, in dem sie ihm mitgeteilt habe, dass alle drei Vereine die Räume bis zum Ende der nächsten Woche zu räumen hätten.

Schültingkemper: "Das ist für diese Vereine eine erschütternde Nachricht. Innerhalb von wenigen Tagen müssen Schränke, Regale, Berge von Noten und ein Klavier aus den Räumen entfernt werden. Das größte Problem ist nun: Wo sollen wir ab nächster Woche proben?" Diese Entwicklung mache die Beteiligten fassungslos, weil die Schulleitung zu Beginn des Mietverhältnisses betont habe, wie wichtig ihr eine gute Zusammenarbeit mit den Borther Vereinen sei.

"Und nun dies", so die 2. Vorsitzende weiter: "Wir wussten von Anfang an, dass das Mietverhältnis befristet ist und die Schule die Räume selbst irgendwann nutzen möchte. Aber dieser äußerst kurzfristige Rausschmiss" ist für die Vereine ein schwerer Schlag." Die beiden Chöre proben nun vorerst im Evangelischen Gemeindehaus in Wallach.

Das Verhalten der Geschäftsführung der Montessori-Schule empfinde sie als vollkommen verantwortungslos, sagt Doris Schültingkemper, die sich fragt, wo "das soziale Engagement, das Miteinander und die Empathie" der Montessori-Pädagogik bleibe, wenn plötzlich mehr als 80 Vereinsmitglieder vor die Tür gesetzt werden.

(up)
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