Rheinberg Kinderhilfswerk sucht Gasteltern

Rheinberg · Am 26. April 2016 jährt sich der Tag der Tschernobyl-Katastrophe zum 30. Mal. Bedienungsfehler bei einem Sicherheits-check führten damals zur Kernschmelze und zur Explosion des Reaktorblocks 4 im ukrainischen Kernkraftwerk Tschernobyl. Radioaktives Material wurde bis in hohe Luftschichten geschleudert und über ganz Europa verteilt. Mit am schlimmsten traf es die Umgebung der weißrussischen Stadt Gomel, die nur 120 Kilometer vom Reaktor entfernt liegt.

 Gomel-Kinder mit ihren Betreuern: Auch in diesem Jahr will das Kinderhilfswerk zwei Gruppen an den Niederrhein holen.

Gomel-Kinder mit ihren Betreuern: Auch in diesem Jahr will das Kinderhilfswerk zwei Gruppen an den Niederrhein holen.

Foto: Kinderhilfswerk

Am stärksten waren die Kinder in den kontaminierten Gebieten betroffen. Schnell war klar, dass die Jungen und Mädchen möglichst oft diese Gebiete verlassen sollten. Das Land war alleine nicht in der Lage, diese Maßnahme zu stemmen. Nach wie vor gehört Weißrussland zu den ärmsten Ländern in ganz Europa. Europaweit bildeten sich Initiativen, die sich zur Aufgabe setzten, den Kindern einen Aufenthalt in unverstrahlter Umgebung zu ermöglichen und der Bevölkerung mit Hilfstransporten zu helfen.

Es gibt Untersuchungsergebnisse die belegen, dass ein dreiwöchiger Aufenthalt der Kinder in nicht verstrahlter Umgebung, zur Verminderung der radioaktiven Belastung der Kinder führt. Dadurch verbessert sich ihre Gesundheit und sie sind nicht mehr so krankheitsanfällig.

1991 fanden sich in Menzelen Leute zusammen, die Kinder aus der Umgebung von Gomel an den Niederrhein einluden. Aus dieser Initiative ging dann 1994 das Kinderhilfswerk Gomel als gemeinnütziger Verein hervor. Seit dieser Zeit wurden schätzungsweise 2500 bis 3000 Kinder an den Niederrhein eingeladen.

"Nach wie vor leidet die Bevölkerung unter den Folgen der Reaktorkatastrophe. Es ist deshalb weiterhin erforderlich, Kinder an den Niederrhein einzuladen, um ihnen eine bessere Perspektive für ihr Leben zu geben", sagt Manfred Hainke, Vorsitzender des Kinderhilfswerks. "Auch in diesem Jahr möchten wie wieder zwei Gruppen einladen." Die Termine sind für Gruppe I vom 16. Juni bis zum 8. Juli und für Gruppe II vom 7. Juli bis zum 29. Juli.

Die Kinder im Alter von acht bis 14 Jahren wohnen während ihres Aufenthalts in Deutschland bei Gastfamilien. Das Kinderhilfswerk organisiert während dieser Zeit einige attraktive Aktionen, an denen die Kinder teilnehmen können. Die Kosten für die Reise, für Visa und Versicherungen übernimmt das Kinderhilfswerk. Darüber hinaus stehen Dolmetscherinnen und eine Ärztin speziell für die Kinder zur Verfügung.

Hainke: "Wir beabsichtigen wieder, 40 bis 50 Kinder je Gruppe einzuladen. In den vergangenen Jahren ist uns das gelungen. Damit uns das auch in diesem Jahr gelingt, benötigen wir Unterstützung. Wenn genügend Leute bereit sind, ein oder mehrere Kinder bei sich aufzunehmen, sollten sie sich bitte an Manfred Hainke, Telefon 02835 92672, wenden. Weitere Ansprechpartner, Informationen und ein Anmeldeformular gibt es auf der Internetseite des Kinderhilfswerkes unter www.gomel.de. Anmeldeschluss für die Ferienaktion ist der 25. Februar. Die Finanzierung unserer Aktionen erfolgt nur durch Mitgliedsbeiträge und Spenden.

"Wir freuen uns deshalb auch über jede finanzielle Unterstützung für unsere Arbeit", so Vorsitzender Manfred Hainke. Spendenkonten findet man auf der Internetseite. www.gomel.de

(RP)
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