Rheinberg Kinderhilfswerk Gomel plant für die Zukunft

Rheinberg · Weniger Sponsoren und weniger Gasteltern: Die ehrenamtliche Arbeit wird immer schwieriger.

Die Ferienzeit vergeht wie im Flug: 35 Kinder und ihre Betreuer aus Weißrussland müssen heute Abschied nehmen. Drei Wochen haben sie auf Einladung des Kinderhilfswerks Gomel in Gastfamilien verbracht. "Es ist alles glattgelaufen. Nur das Wetter hat bislang leider nicht so ganz mitgespielt", so die zufriedenstellende Zwischenbilanz von Manfred Hainke, 1. Vorsitzender des Vereins.

Während die erste Gruppe ihre Heimreise antritt, startet eine zweite Gruppe mit 27 Kindern aus der Region um Gomel ihr Ferienabenteuer am Niederrhein. Das Kinderhilfswerk hat auch diesmal ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. "Dabei setzen wir vor allem auf bewährte Elemente", berichtet Hainke. So sind beispielsweise das Grillen auf dem Pauenhof, der Besuch der Kleiderkammer und die Fahrt ins Maislabyrinth quasi gesetzt. Diese Ausflüge stehen bei den Kindern hoch im Kurs.

Erstmals steht der Besuch im "Phänomenia Erfahrungsfeld" auf dem Ferienprogramm. Die Ausstellung in Essen bietet eine spannende Entdeckungsreise durch die faszinierende Welt der physikalischen Phänomene und menschlichen Sinne. "Die Ausstellung richtet sich an verschiedene Altersgruppen und ist auch ohne Deutsch-Kenntnisse verständlich", freut sich Manfred Hainke darüber, dass der Ausflug nach Essen realisiert werden konnte. Nicht selten scheitert dies an den Kosten. Immer weniger Sponsoren machen es den engagierten Helfern schwer, neue Angebote zu finden, die auch bezahlbar sind.

Aber nicht nur diese Sorge drückt den Verein. "Wir finden kaum noch neue Gasteltern. Vier oder fünf waren es diesmal", schildert Hainke das Problem. Da zunehmend beide Elternteile berufstätig seien, könne die Betreuung der Kinder nicht gewährleistet werden. Die Konsequenz: In diesem Jahr hat der Verein mit rund 70 Kindern rund 25 Prozent weniger eingeladen als 2015.

In Absprache mit den Gasteltern will das Kinderhilfswerk jetzt nach einer Lösung suchen, um auch künftig Kindern aus Weißrussland Ferien am Niederrhein zu ermöglichen. Denn den haben viele Kinder auch 30 Jahre nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl nötig. Jetzt denke der Verein darüber nach, nur noch eine Gruppe einzuladen.

(RP)
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