Rheinberg Kinderhaus: Die Stadt soll alles bezahlen

Rheinberg · Das Christliche Jugenddorf Dortmund (CJD) ist als Träger aus dem Rennen. Morgen berät der Jugendhilfeausschuss.

 Pfarrer Udo Otten von der Gemeinde Rheinberg.

Pfarrer Udo Otten von der Gemeinde Rheinberg.

Foto: Armin Fischer (Archiv)

Der Jugendhilfeausschuss wird morgen im Stadthaus den nächsten Rettungsanker für das Evangelische Kinderhaus an der Fossastraße auswerfen. Die Sitzung beginnt um 17 Uhr im Raum 249.

Wie schon mehrfach berichtet, sieht sich die Evangelische Kirchengemeinde Rheinberg finanziell nicht mehr in der Lage, die Einrichtung weiterzuführen. "Wobei wir immer gesagt haben, dass wir das Kinderhaus liebend gerne selbst weiterführen würden", wie Pfarrer Udo Otten gestern unterstrich. Über knapp drei Jahre erstreckt sich das Tauziehen um die Zukunft der Kindertagesstätte nun schon. Im Dezember sah es zunächst auch so aus, als sei mit dem Christlichen Jugenddorf Dortmund (CJD) ein neuer Träger gefunden. Doch das CJD ist inzwischen abgesprungen. Der Grund: Das Jugenddorf hätte den 15 Mitarbeitern (davon 13 Erzieherinnen) weniger als das Tarifgehalt zahlen wollen, um kostendeckend arbeiten zu können. Da haben die Mitarbeiter nicht mitgespielt.

Da kaum davon auszugehen ist, dass sich ein weiterer Träger um die Übernahme des Kinderhauses bemühen wird, bleiben im Prinzip nur noch zwei Möglichkeiten: Die Stadt führt die Kita in eigener Regie weiter oder die Evangelische Kirchengemeinde behält sie, und die Stadt trägt die Kosten. Die Kirchengemeinde hat der Stadt bereits ihre Vorstellungen klar und deutlich mitgeteilt: Es müsse eine Vereinbarung über eine hundertprozentige Realkostenfinanzierung gefunden werden; diese Vereinbarung müsse eine klare zeitliche Perspektive und Planungssicherheit für mehrere Jahre enthalten; die Gemeinde bittet um die Genehmigung, die Kinderhauszahlen regelmäßig mit dem Controller der Stadt abgleichen zu können. Am Montag nun hat es ein Gespräch gegeben, an dem neben Pfarrer Otten auch Beigeordnete Rosemarie Kaltenbach und Bürgermeister Frank Tatzel teilnahmen. Es wurde gemeinsam überlegt, wie man weiter vorgehen will.

Frank Tatzel sagte, dass es am Donnerstag in der Sitzung eine Tischvorlage zu diesem Tagesordnungspunkt geben werde. Ein Argument für die Beibehaltung der Trägerschaft der Evangelischen Kirchengemeinde sei, dass sie rund 40.000 Euro mehr Landeszuschüsse pro Jahr bekommt als die Stadt. Andererseits könnten auch andere Gemeinden (wie die Evangelische Kirchengemeinde Orsoy) mehr städtisches Geld für ihre Kitas einfordern.

(up)
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