Alpen Kampf um die Glasfaser für Alpen: Gespräche und Aktionstag

Alpen · Die "Interessengemeinschaft Glasfaser für Alpen" (IG) hat am Freitag mit einer prominent besetzten Talk-Runde in der Burgschänke noch einmal alle Kräfte mobilisiert, um die Bürger zu überzeugen, sich für einen Glasfaseranschluss zu entscheiden.

 Marc Torke moderierte die Talkrunde mit Bürgermeister Heiko Schmidt aus Sonsbeck, MdL Rene Schneider, Bürgermeister Dirk Buschmann aus Hünxe und den IG-Vertretern Michael Arthen und Carlo Hoffmann.

Marc Torke moderierte die Talkrunde mit Bürgermeister Heiko Schmidt aus Sonsbeck, MdL Rene Schneider, Bürgermeister Dirk Buschmann aus Hünxe und den IG-Vertretern Michael Arthen und Carlo Hoffmann.

Foto: Olaf ostermann

Nur 20 Prozent der Alpener haben bislang einen Vertrag mit der Deutschen Glasfaser abgeschlossen. Dabei läuft die Zeit: Wenn bis zum heutigen 31. Oktober nicht 40 Prozent der Haushalte Ja sagen zum schnellen Internet, ist der Traum vom Anschluss an die Datenautobahn erst einmal ausgeträumt.

Der bestens aufgelegte Moderator Marc Torke von Radio KW erlebte seltene Einigkeit unter seinen Gästen: Über Orts- und Parteigrenzen hinweg plädierten sie für die neue Technik.

Hünxes parteiloser Bürgermeister Dirk Buschmann war eigens angereist, um den rund fünfzig Alpenern, die zu der Veranstaltung gekommen waren, von den guten Erfahrungen seiner Gemeinde mit der Deutschen Glasfaser zu berichten. Die Firma arbeite schnell und habe bislang sämtliche Zusagen eingehalten.

Sonsbecks Bürgermeister Heiko Schmidt (CDU) macht sich ebenfalls für Glasfaser stark. Er befürchtet, dass die übrigen Internetanbieter wieder in ihren Dornröschenschlaf verfallen, wenn die Deutsche Glasfaser nicht die 40 Prozent erreicht und sich zurückzieht - zum Nachteil der Bürger und der lokalen Wirtschaft.

"Wer die Möglichkeit hat, sollte zugreifen", riet auch der Landtagsabgeordnete René Schneider (SPD). "Schnelles Internet ist heute bereits eine Bedingung, um Wohnungen zu vermieten", erklärte er. Ein Glasfaseranschluss trüge zum Werterhalt eines Hauses bei.

Carlo Hofmann, Nachrichten-Ingenieur und Sprecher der Interessengemeinschaft, warnte, dass viele Home-Office-Arbeitsplätze vom schnellen Internet abhingen und wieder gestrichen werden müssten, wenn die Internetkapazitäten irgendwann nicht mehr ausreichten. Nur die Glasfaser-Übertragungstechnik gewährleistet gleichbleibende Schnelligkeit, wenn sich die Zahl der Teilnehmer erhöht. Die übrigen Technologien - Kupferkabel oder LTE - verlieren an Leistung, je mehr Nutzer angeschlossen sind. Studien zu Folge verdoppelt sich das Datenvolumen alle zwei Jahre.

Die Nutzer nehmen ständig zu, da sich "Verbraucher- und Berufsumfeld verändern", erklärte Bürgermeister Buschmann aus Hünxe. Er berichtete, in Hünxe hätten zunächst viele Ältere keinen Gewinn im schnellen Internet gesehen. Doch gerade für sie kann die neue Technik Vorteile bringen: Notrufe etwa sind auf gutes Internet angewiesen.

In der Bönninghardt haben sich bereits 86 Prozent der Haushalte für Glasfaser entschieden, berichtete IG-Vertreter Michael Arthen.

Nur: Wenn sich im Ortskern nicht genügend Haushalte für einen Glasfaseranschluss entscheiden, wird auch die Bönninghardt leer ausgehen. Im Ortskern hält man sich derzeit noch mehrheitlich für gut versorgt. "Dabei wird demnächst auch der Festnetzanschluss über Internet laufen", sagt Arthen. Er hofft, dass die Bürger in der Ortsmitte auch an die Zukunft denken und sich doch noch für Glasfaser entscheiden werden.

(evk)
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