Alpen "Jupp Vielsupp" rettet Meeresfische

Alpen · Die Drittklässler der Grundschule in Veen begeisterten mit ihrem Musical "Käpt'n Hackfisch", das der Xantener Musiker Ika Hussmann geschrieben hat.

 Musical Aufführung in der Veener Grundschule: Bei "Käpt'n Hackfisch" wurde auch eine Gemüsesuppe gekocht.

Musical Aufführung in der Veener Grundschule: Bei "Käpt'n Hackfisch" wurde auch eine Gemüsesuppe gekocht.

Foto: Armin Fischer

Alles begann vor zwölf Jahren. Damals lag Ika Hussmann gemütlich in seiner Hängematte, als seine Tochter unbedingt eine Geschichte hören wollte, in der eine Prinzessin und wenn möglich, auch noch Piraten vorkommen sollten. Für Hussmann, der seit Jahrzehnten die Texte für seine Rockband schreibt, kein Problem.

Jetzt griff der Xantener die damals aus dem Stehgreif erfundene Handlung wieder auf und machte daraus ein Musical für Kinder. Lothar Bode, Leiter der Veener Grundschule, fand die Idee so gut, dass er Hussmann um die Premierenaufführung von "KäptQn Hackfisch" bat. In nur fünf Wochen studierte Lehrerin Theresia Binzen mit ihrer dritten Klasse unter der Regie von Hussmann das Stück ein. Jetzt fand die Premiere in der Grundschule statt. Mit großartigem Erfolg. Eltern und Mitschüler waren begeistert.

Obwohl im rauen Piraten-Alltag angesiedelt, hat die Geschichte einen eher romantischen Hintergrund. "KäptQn Hackfisch" (Noah Langert) ist nämlich unsterblich in die Meeresprinzessin "Ionami" (Merle-Sohie Leenen) verliebt. Die aber hält sich vor ihm versteckt, weil ein winziger Blick in die Augen eines Menschen genügt, um sich für immer mit ihm zu verbinden. Deswegen ist der Oberpirat mit seiner Crew ständig auf der Suche nach "Nix und Nixen", in der Hoffnung, dass die Meerjungfrauen ihn zur Angebeteten führen. Theresia Binzen unterrichtet 31 Drittklässler. Aber es waren nur zwei Hauptrollen zu vergeben, in die wohl jedes Mädchen und jeder Junge gerne einmal schlüpfen würde.

Das erwartete Gerangel darum blieb aber aus. Im Gegenteil. "Jeder fand am Ende, dass seine Rolle die beste ist. Viele wollten auch nur singen, die Kinder sind von den Liedern total begeistert", berichtete Pädagogin Binzen.

Eine Augenweide waren die von Ika Hussmann und Marianne Sengstock kreierten Bühnenbilder und Kostüme. Vom treu blickenden alten Wal "Potto" über Schiffskoch "Jupp Vielsupp" bis zum Piratenschiff "Meervormbug" bot sich ein wirklich tolles Gesamtbild.

Eingebettet in die Liebesgeschichte streut Hussmann immer wieder ökologische Aspekte. So leistet Smutje "Jupp Vielsupp" mit seiner Erfindung des "Brotfisches" einen wichtigen Beitrag gegen die Überfischung der Weltmeere. "Der Fisch hat eine Reproflosse. Die schmeißt man zurück ins Meer, daraus wächst dann ein neuer Brotfisch. Das Schöne: Werden die Fische nicht gefangen, lösen sie sich irgendwann umweltverträglich auf", erklärt Hussmann.

Aus der Rubrik "Da muss man erstmal drauf kommen" stammt auch die Erfindung des Bordschützen "Bolle Bombich". Der hat sich immer darüber geärgert, dass Kugeln, die ihr Ziel verfehlen, das Meer verschmutzen. "Seine selbst schlüpfende Rückholkugel nutzt die nicht genutzte Aufschlagenergie und fliegt so zum Schützen zurück", erläutert der Autor.

Abgerundet wurde die gelungene Premiere durch schmissige Musik wie den Suppensong und das Eisbärlied. Da klatschten auch die Veener Kindergartenkinder am Bühnenrand eifrig mit.

(erko)
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