Rheinberg Jugend beschäftigt St.-Anna-Podiumsdiskussion

Rheinberg · Die St.-Anna-Gemeindewoche nähert sich ihrem Ende. Die Angebote und Begegnungen haben Einblicke in verschiedene Arbeits- und Gestaltungsbereiche gegeben. "Wir hatten ein abwechslungsreiches Programm, das mit der Sommerparty seinen Abschluss findet", sagte Pastoralreferent Werner Koschinski.

Familienangebote oder Treffen für die Jugend bot diese Woche, so dass rund um das St.-Anna-Pfarrheim einiges los war. Von Lebendigkeit und Trubel, Kreativität, Begegnungsvielfalt in Gesprächsrunden spricht Koschinski. "Probleme bereitete die Hitze an manchen Tagen. Aller Aufwand hat sich im Rückblick gelohnt", lautet sein Fazit. Rund 1000 Menschen, so seine Schätzung, haben sich an der Gemeindewoche beteiligt, haben die verschiedenen Angebote genutzt. Die Gemeindewoche findet alle zwei Jahre statt und gibt neue Orientierung.

Um die Jugend drehte sich eine Podiumsdiskussion. Referentin Wiebke Jessen von der Sinus-Akademie stellte in Kooperation mit dem Caritasverband und dem Bistum Münster die aktuellen Ergebnisse der Studie "Wie ticken Jugendliche 2016?" vor. In ihren Ausführungen legte sie den Schwerpunkt auf den spannenden Dreiklang Jugend, Glaube und Kirche. Mit Milieu-Beispielen schilderte sie, wie Jugend heute aufgestellt ist. Nach Studienergebnissen sind rund 75 Prozent der Jugendlichen religiös und konfessionell orientiert. "Jugendliche haben verschiedene Sehnsüchte, die sie je nach Milieu unterschiedlich befriedigen", so Koschinski.

Die Frage sei daher, wie sich Jugend erreichen lasse. "Durch die Vielfalt wird es nicht einfacher", so sein Fazit. Das Bedienen klassischer Strukturen helfe wenig. "Wir müssen über die Vielfältigkeit den Zugang bekommen. Jugend sucht Orientierung und Anbindung."

Während der Diskussion verdeutlichten Vertreter der Caritas-Verbandes Moers-Xanten und der örtlichen Pfadfinder mögliche Wege, Jugend zu erreichen. Bestimmend sei der häuslich-familiäre Hintergrund. Kinder und Jugendliche mit sozial-schwächerem Hintergrund suchten den Austausch in geschütztem Raum, wollten zunächst in vertrauter Atmosphäre Kontakt und Bindung aufbauen und unter sich bleiben. Sie hätten zu Hause andere Belastungen zu meistern als Kinder und Jugendliche mit gut situiertem Hintergrund. Beide Gruppierungen fänden kaum zusammen.

"Das Ergebnis bestärkt uns in unserer Arbeit, für diese sozialen Gruppen in unser Gemeinde Akzente zu setzen. Wir müssen unsere Verhaltensmuster verändern und immer wieder auf den Menschen sehen, nicht auf Verbandsstrukturen", sagt Koschinski.

Heute wird die St.-Anna-Gemeindewoche mit einem einen Festgottesdienst um 18 Uhr und im Anschluss mit einer Sommerparty beendet.

(sabi)
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