Rheinberg Jürgen Madry: "Mehr Respekt für die Ratsvertreter"

Rheinberg · Die Rheinberger SPD ehrte langjährige Mitglieder und verteidigt beim Neujahrsumtrunk das geplante Awo-Gebäude.

 Jürgen Madry (re.) gratulierte unter anderem (v.l.) Gilbert Delaporte (25 Jahre), Erich Wehling (60 Jahre) und Klaus Bechstein (50 Jahre).

Jürgen Madry (re.) gratulierte unter anderem (v.l.) Gilbert Delaporte (25 Jahre), Erich Wehling (60 Jahre) und Klaus Bechstein (50 Jahre).

Foto: Armin Fischer

Die Rheinberger SPD hatte Freunde und Mitglieder zu einem Neujahrsumtrunk in das Hotel am Fischmarkt eingeladen. In gemütlicher Atmosphäre bei einem leckeren Essen wollte man "sich über die großen und kleinen Dinge im politischen Alltagsgeschehen austauschen". Jürgen Madry nutzte die Gelegenheit, um am Rande im Gespräch mit der RP den Blick auf das laufende Jahr zu richten.

Oberste Priorität in den Planungen genieße dabei der Ausbau der Europaschule. Der Vorsitzende des Rheinberger Ortsvereins verteidigte aber auch den geplanten Neubau des Awo-Verwaltungsgebäudes an der Ritterstraße/Alte Rheinstraße. "Er wird eine Bereicherung für die Stadt sein. Gerade ältere Menschen können dann die vielen Angebote nutzen, weil sie das Haus fußläufig erreichen können", erklärte Madry und wies zugleich daraufhin, dass eine Rücknahme der Bauplanung kaum mehr möglich sei: "Nur mal angenommen, es würde tatsächlich dazu kommen. Dann würden derart hohe Kosten auf uns zu kommen, dass wir ernsthaft darüber nachdenken müssten, die Grundsteuern zu erhöhen."

Für die Zukunft wünscht sich Madry aus der Bevölkerung mehr Toleranz und Respekt gegenüber den Ratsvertretern. "Wir sind Hobbypolitiker, machen das in unserer Freizeit. Es ist schade, dass man für gewisse Dinge geprügelt wird."

Im Rahmen einer Ehrung erhielten langjährige Mitglieder des Rheinberger Ortsvereins die von Andrea Nahles verfasste SPD-Chronik "Für Fortschritt und Gerechtigkeit" und einen schmackhaften Tropfen. Mit 60 Jahren Mitgliedschaft am längsten dabei ist Erich Wehling. Auch wenn ihm Leiharbeit, befristete Arbeitsverträge und ein viel zu niedriger Spitzensteuersatz ein Dorn im Auge seien, bleibt Wehling überzeugter Sozialdemokrat. "Es war nicht immer alles gut, aber soziale Gerechtigkeit habe ich am meisten in der SPD gefunden", erinnert sich der 81-jährige.

50 Jahre ist Klaus Bechstein, ehemaliger (zwei Mal) Fraktionsvorsitzender und von 1994 bis 1999 erster hauptamtlicher Bürgermeister der Stadt. Für ihre langjährige Mitgliedschaft in der SPD wurden geehrt: Gilbert Delaporte, Burghard Kretschmer, Andreas Stradmann (25 Jahre), Dankwart Bender, Jens Bubenzer, Peter Dirk, Birgit Wolff-Deutschbein (40 Jahre), Klaus Bechstein, Jürgen Lukaszewicz (50 Jahre) und Erich Wehling (60 Jahre).

(erko)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort