Alpen "Jazz im Glück" beim humorvollen Jazzfrühschoppen

Alpen · Der New-Orleans-Stil liegt den vier Musikern am Herzen. Sie lieben diese Jazzrichtung aus den 20er und 30er Jahren, die nicht nur mit Banjo und Trompete verbunden ist, sondern auch mit einem verschmitzten Witz. Deshalb nennt sich das Quartett auch "Jazz im Glück". Schließlich machen die Herren gerne Witze über sich selbst, zum Beispiel diesen: "In unser Band gibt es sogar einen, der Noten lesen kann." Niemand verrät, wer das ist, schließlich beherrschen (zahlenmäßig) drei Pädagogen die Kapelle, die gestern auf Einladung des Musik- und Literaturkreis Alpen im Lesegarten am Rathaus gastierte.

 "Jazz im Glück" spielte zum Frühschoppen des Musik- und Literaturkreises Alpen.

"Jazz im Glück" spielte zum Frühschoppen des Musik- und Literaturkreises Alpen.

Foto: Armin Fischer

Wie vor zwei Jahren, als das Quartett schon einmal beim Jazzfrühshoppen spielte, hatte es einige Lieder im Gepäck, die verschmitzt lustig sind. Der Song "The Bourbon Street Parade" karikiert Menschen im Rotlichtmilieu in New Orleans. Das Lied "Hallo kleines Fräulein" nimmt die Schüchternheit auf Korn. Oder das Stück "Der kleine grüne Kaktus", dessen stachlige Liebesbezeugung durch die Comedian Harmonists ein Evergreen wurde.

Auch um bittersüße Liebe geht es in "Ain't she sweet", bei der alle vier Musiker ein Solo spielen konnten: Susaphonist Toeppel Butera, Banjospieler Christoph Knott, Posaunist Theo Perree sowie Trompeter und Bandleader Manfred Wolf.

Sie intonierten auch die deutsche Variante: "Uns gehts gut, wir verlieren nicht den Mut." Das Quartett, dessen Spieler vom Niederrhein und aus dem Ruhrgebiet kommen, sang noch mehrmals deutsch, zum Beispiel bei "Über den Wolken" von Reinhard Mey, beim "Fliegerlied", das durch Heinz Rühmann bekannt wurde, und bei "Bye, Bye my Love" von den Bläck Fööss. Damit schloss "Jazz im Glück" das zweistündige Konzert ab.

Zuvor hatte noch Jazz-Legende John Bull einen Gastaufritt mit dem Quartett gehabt. Der 80-jährige Sonsbecker, der jahrelang niederrheinischen Jazz-Musikern das Saxophonspielen beigebracht hat, spielte Banjo. Es sei das Instrument seiner Jugend, sagte er. Banjo spielend und singend präsentierte er das Stück "All off me". Dafür erhielt er als Dank viel Applaus; genau so wie die vier Musiker von "Jazz im Glück" Auch sie heimsten langen Baifall von den 120 Zuhörern ein, und bedankten sich dann mit mehreren Zugaben.

(got)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort