Rheinberg Inter Rheinberg siegt in Trikots des FC Criminale

Rheinberg · Das Multikulti-Team freut sich über eine Spende der Krimiautoren-Kicker. Rheinberger Grüne steuern die Stutzen bei.

 Die Kicker in neuem Outfit: Trainer Peter Mokros (2.v.r.) freut sich über die Spenden von (v.r.) Dietmar Heyde, Erwin Kohl und Ulla Hausmann-Radau.

Die Kicker in neuem Outfit: Trainer Peter Mokros (2.v.r.) freut sich über die Spenden von (v.r.) Dietmar Heyde, Erwin Kohl und Ulla Hausmann-Radau.

Foto: Ost

Die 19 Fußballer des Multikulti-Teams "Inter Rheinberg" spielen jetzt in einheitlichen Trikots. In der Partie gegen den SV Millingen II traten die Kicker erstmals in roten Trikots, weißen Hosen und grünen Stutzen an. Die beim TuS Rheinberg angesiedelte Mannschaft, der Flüchtlinge und Asylbewerber aus sechs Nationen angehören, hatte die Ausstattung von der Krimiautoren-Fußballtruppe "FC Criminale" geschenkt bekommen.

Peter Mokros, Initiator und Trainer des Teams, hat ebenso wie die Spieler kein Problem mit dem Schriftzug FC Criminale auf dem Rücken. Mit dem Wort "Criminale" auf dem Rücken von Flüchtlingen assoziiere man leider schnell, dass diese kriminell seien. Dies sei ihm und den Spielern bewusst, so Mokros: "Dennoch haben wir kein Problem damit. Vorurteile passieren nämlich im Kopf."

Die Fußballer seien sehr dankbar für die Spende, finden es positiv, dass ihr Sport so viel Anklang findet und sie unterstützt werden. Auch Krimiautor und RP-Mitarbeiter Erwin Kohl hatte anfänglich Zweifel, ob die Trikots mit dem Aufdruck "Criminale" nicht falsche Signale senden. Er übergab sie dem Team im Namen seiner Krimikollegen. Diesen negativen Gedanken hatte er aber schnell verworfen.

Die Übergabe der Trikots und Hosen hatte Kohls Ehefrau Bettina initiiert. "Ich habe sie immer gewaschen. Irgendwann wurden sie nicht mehr gebraucht", erzählt die Gindericherin. Da sei ihr die Idee gekommen, die Oberteile und Shorts zu spenden. Erwin Kohl holte sich grünes Licht beim "Syndikat", einer Vereinigung von rund 500 Krimiautoren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Fun-Fußballer vom FC Criminale seien übrigens die erfolgloseste Mannschaft Deutschlands. "Wir haben nur einmal versehentlich in Marburg gewonnen", so Kohl lachend.

Die fehlenden Stutzen steuerten die Rheinberger Grünen bei. Peter Mokros gehört der Partei an und war ihr Bürgermeisterkandidat. Im Wahlkampf hatte er Inter Rheinberg ins Leben gerufen und zugesagt, die Mannschaft längerfristig zu betreuen - und er hielt Wort. Seine Parteifreunde Ulla Hausmann-Radau und Dietmar Heyde überreichten die Spende vor dem Spiel gegen die Millinger Reserve.

Übrigens. Die Partie endete 5 : 2 für Inter. Erwin Kohls Ankündigung "In diesen Trikots wurde noch nie gewonnen" war somit widerlegt.

(sass)
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