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Rheinberg "Innenstadt muss einladender werden"

Rheinberg · Bürgermonitor: Die Rheinbergerin Renate Parsi wünscht sich attraktive Geschäfte und Cafés und nimmt die Verwaltung mit der Wirtschaftsförderung sowie die Werbegemeinschaft in die Pflicht. Eine bauliche Aufwertung allein reiche nicht.

 Im Café Sahnehäubchen Gelderstraße/Ecke Innenwall sorgen Stephanie Liebich und Kim-Kevin Reh dafür, dass sich ihre Gäste wohlfühlen. Manche Rheinberger wünschen sich weitere Cafés in der City. (Archivbild)

Im Café Sahnehäubchen Gelderstraße/Ecke Innenwall sorgen Stephanie Liebich und Kim-Kevin Reh dafür, dass sich ihre Gäste wohlfühlen. Manche Rheinberger wünschen sich weitere Cafés in der City. (Archivbild)

Foto: Olaf Ostermann

Die Pflasterung von Markt und Innenstadt ist das Dauerthema schlechthin in Rheinberg. Seit einer gefühlten Ewigkeit wird das Wie und Ob öffentlich wiedergekäut. Vor allem, weil der Stadtumbau in vollem Gange ist. Renate Parsi kann die Endlosdiskussion nicht recht nachvollziehen. Die Rheinbergerin findet, dass damit der entscheidende Aspekt an den Rand des Aufmerksamkeitsradars gedrängt wird. Sie bringt's auf den Punkt: Die Innenstadt muss für Besucher und Rheinberger einladender werden.

Ein hübsches Pflaster ziehe im Gegensatz zu einem attraktiven Café keine Besucher an, so Parsi. Aber genau das fehle in Rheinberg, seit die Cafés Hussmann und Püttmann vor Jahren ihren Betrieb aufgegeben haben. "Das ,Sahnehäubchen' an der Ecke Gelderstraße/Innenwall bietet leider keinen Außer-Haus-Verkauf an, der Platz für die Außenbestuhlung ist aufgrund der Lage nicht ganz so schön", findet Renate Parsi.

Dabei sei ein Café direkt im Herzen der Stadt das A und O - ein Magnet für Bürger, Tagestouristen, Radler auf der Durchfahrt und andere Gäste. Warum also nicht mal auf den Eigentümer des schon lange leerstehenden Hauses "Das kleine Rote" am Großen Markt zugehen, um hier wieder Leben reinzubringen, schlägt Parsi vor.

Die Geschäftsfrau mit einem eigenen Laden im schönen Düsseldorfer Stadtteil Kaiserswerth lebt schon seit 50 Jahren in Rheinberg und kann sich an Zeiten erinnern, als man in den hier ansässigen Fachgeschäften Schlange gestanden habe. Es müsse doch möglich sein, diese Vielfalt von früher heute wieder am Ort anzusiedeln. "Ein Feinkostladen, ein Käsegeschäft, eine Patisserie - alles das gehört in die Innenstadt", findet die Geschäftsfrau. Sie ist sicher: Hochwertige Geschäfte tragen dazu bei, dass Rheinbergs Bürger sich stärker mit ihrer Heimatstadt identifizieren. Was früher galt, sollte heute selbstverständlich sein: "Wir treffen uns in der Stadt." Um das zu realisieren, müssten Verwaltung und Wirtschaftsförderung sowie Werbegemeinschaft in die Pflicht genommen werden, so Renate Parsi. Jammern helfe nicht, ein funktionierendes Konzept müsse her. Und das dürfe bei der "optischen" Aufwertung bestimmter städtischer Bereiche nicht Halt machen: So gebe man mit der großen, meist mit Grafitti beschmierten Fassade im Bereich Innenwall/Orsoyer Straße keine gute Visitenkarte ab, findet Parsi.

Sie ist der Überzeugung: Nur ein ganzheitliches Konzept für die Innenstadtentwicklung und eine gute Imagekampagne tragen zur Attraktivitätssteigerung bei und stärken das Wir-Gefühl unter den Bürgern der Stadt.

(RP)
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