Rheinberg In Rheinberg gibt es 2016 viel zu tun

Rheinberg · Die erste Neujahrsansprache von Bürgermeister Frank Tatzel beim Empfang am Sonntag wird mit Spannung erwartet.

Rheinberg: In Rheinberg gibt es 2016 viel zu tun
Foto: Fischer, Armin (arfi)

Für Frank Tatzel ist der Neujahrsempfang am Sonntag in der Stadthalle ganz sicher etwas Besonderes. Denn es ist sein erster Empfang als Bürgermeister. So wird er die zahlreichen geladenen Gäste in neuer Funktion begrüßen. Im Mittelpunkt steht wieder eine Gruppe von Ehrenamtlichen, die sich um das Wohl der Stadt verdient gemacht hat. Diesmal fiel die Wahl auf die Flüchtlingshelfer.

Beim Neujahrsempfang spricht der Bürgermeister immer auch über die Aufgaben, die es in diesem Jahr zu bewältigen gilt und denen er sich als erster Bürger der Stadt mit aller Kraft stellen will. Seit dem Amtsantritt Tatzels am 20. Oktober gab es keine wirkliche Gelegenheit für die Rheinberger zu hören, wohin der Bürgermeister die Stadt nun führen möchte und wie er das zu tun gedenkt. Somit sind die Erwartungen an seine Neujahrsrede hoch.

Die Liste der Aufgaben für 2016 ist lang. Zunächst stehen nun die Haushaltsberatungen an. Frank Tatzel wird dabei Fingerspitzengefühl beweisen müssen. Denn erfahrungsgemäß haben die Fraktionen teils sehr gegensätzliche Vorstellungen davon, wo das Geld eingesetzt werden soll. Da ist ein guter Moderator mit Augenmaß und politischer "Denke" gefragt.

Andere dicke Brocken warten auf rasche Bearbeitung. Wie geht es mit dem Alten Rathaus weiter, kann der Förderverein bald starten? Wann wird die längst fällige Marktplatzgestaltung erfolgen? Wie sieht die Zukunft des Evangelischen Kinderhauses an der Fossastraße aus? Wie kommt die Erweiterung des Schulzentrums voran und wann herrscht Klarheit darüber, was dort realisiert werden kann und was nicht?

Schon bald muss klar sein, ob der Dienstleistungsbetrieb künftig auch die Restmülltonnen selbst leert oder ob man die Müllabfuhr in die Hände eines Unternehmens legt. Noch unklar ist, ob und gegebenenfalls wie die Stadtverwaltung umgebaut werden soll. Eine "dicke" Baustelle ist der Fachbereich 51 (Jugend, Schule, Jugend, Soziales) mit einem langfristig erkrankten Fachbereichsleiter. In dieses Amt fällt auch das Thema Flüchtlinge. Es werden - trotz der Landeseinrichtung im alten Orsoyer Krankenhaus mit bald 500 Bewohnern - weitere Menschen nach Rheinberg kommen.

Sie müssen hier untergebracht werden. Ein Thema muss daher lauten: Wie muss sich die Stadt darauf einstellen, wo sind nutzbare Gebäude? Und, ganz wichtig: Wie soll jetzt die eigentliche Integrationsarbeit laufen? Der Einsatz der Ehrenamtlichen ist aller Ehren wert, aber die Stadt muss einen Rahmen, ein Konzept vorgeben. Stellen für Schulsozialarbeit, Sprachkurse, alles das muss konzeptionell gesteuert werden. Die Rheinberger wollen daher bald wissen: Mit welchen Partnern, wie und wann soll das geschehen?

Die Sportlandschaft ist in Bewegung, der Stadtsportverband bringt sich mit neuem Personal in Stellung und arbeitet weiter am "Pakt für den Sport". Die Diskussion um die Zukunft der Sportstätten ist noch lange nicht zu Ende.

Auch die kleine Rheinberger Kulturwelt dreht sich kräftig. Die Musikalische Gesellschaft klagt über eine hohe finanzielle Belastung. Auch die MI-Jazz-Reihe ist finanziell alles andere als auf Rosen gebettet. Das MAP-Festival sorgt sich um seine Zukunft, und auch die Nutzung der Stadthalle könnte frische Impulse vertragen. Das Potenzial, das sie bietet, ist längst nicht ausgeschöpft.

Auch an einer weiteren Stellschraube sollte bald gedreht werden: die Wirtschaftsförderung. Wer mit Rheinberger Unternehmern spricht, den beschleicht das Gefühl: Die Bindung ans Stadthaus könnte besser sein. Schließlich zahlen die Firmen eine Menge Gewerbesteuern. Last but not least wird möglicherweise noch in diesem Monat der Bauantrag für das geplante Verwaltungsgebäude des Awo-Kreisverbands an der früheren Montessorischule ins Stadthaus flattern. Spätestens dann werden sich die Kritiker wieder zu Wort melden.

Man sieht: Es gibt viel zu tun in dieser Stadt. Der Terminkalender des Bürgermeisters dürfte in diesem Jahr gut gefüllt sein. Die Rheinberger werden Frank Tatzels Rede am Sonntag gespannt lauschen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort