Rheinberg Immenser Wasserschaden in der Rheinberger St.-Peter-Kirche

Rheinberg · Zunächst die gute Nachricht: Die St.-Peter-Kirche wird Heiligabend und an den Weihnachtsfeiertagen zur Verfügung stehen. Allerdings in keinem schönen Zustand: Ein Großteil der Gemälde und Skulpturen musste ausgelagert werden, beide Orgeln (auch die Truhenorgel) müssen gereinigt und können nicht bespielt werden, und es gibt nur eine kleine Krippe. Der Grund ist ein immenser Wasserschaden, der die Gemeinde noch lange beschäftigen wird. Pastor und Dechant Wolfgang Schmitz sagte gestern: "Das Thema beschäftigt mich derzeit von morgens bis abends."

 Dechant Wolfgang Schmitz auf dem Gerüst vor dem Gemälde "Kreuzabnahme", das von der Wand abgerückt werden musste.

Dechant Wolfgang Schmitz auf dem Gerüst vor dem Gemälde "Kreuzabnahme", das von der Wand abgerückt werden musste.

Foto: Armin Fischer

Bereits Anfang Dezember wurde bei einem Sturm die Plane auf dem Dach weggeweht, so dass im Bereich der Taufkapelle an der Kopfseite der Kirche Wasser eindrang. Das Dach wird umfangreich saniert und ist über dem südlichen Seitenflügel (Richtung Pfarrheim) noch nicht geschlossen. Nun ist in weiten Teilen des Dachgewölbes Wasser eingedrungen, und schnell breitete sich Schimmel in der Kirche aus.

Wolfgang Schmitz: "Ich hatte mich mit Marc Petz von der Denkmalbehörde verabredet, weil durch die Dacharbeiten eine enorme Menge Staub in die Kirche eingedrungen war. Ich hatte ihn gebeten, sich anzuschauen, ob der Altar dadurch gelitten hatte. Aber als ich in die Kirche kam, stand ich gleich in einer Wasserpfütze und wusste: Jetzt haben wir ein neues Problem."

Wie hoch der Schaden ist und wann beziehungsweise wie er behoben werden kann, steht noch nicht fest. Schmitz: "Es sind mehrere Gutachten in Auftrag gegeben worden. Auch die Schuldfrage ist noch offen. Fest steht allerdings, dass das Eindringen des Wassers in Zusammenhang mit den Arbeiten am Dach steht." Verhandlungen mit den beteiligten Unternehmen und den Versicherungen laufen.

In Absprache mit dem Denkmalschutz sind inzwischen alle wertvollen Gemälde, Tafelbilder und Skulpturen abtransportiert worden, damit die Feuchtigkeit keine weiteren Schäden anrichten kann. Sie sind zum Teil in der Abtei Brauweiler (wo die Denkmalschutzbehörde ihren Sitz hat), teilweise in Restaurationswerkstätten eingelagert. Das gewaltige Gemälde in der Taufkapelle gleich neben dem Eingang (der Rheinberger Pater Damian hat das Rubens-Bild "Kreuzabnahme" vor Urzeiten nachgemalt) musste mit großem Aufwand von der Wand abgerückt werden.

Wolfgang Schmitz kann zumindest versichern, dass der Schimmel aus der Kirche entfernt worden ist und somit den Kirchgängern keine gesundheitlichen Schäden drohen. "Die Kirche ist komplett gesäubert worden, alles wurde untersucht", so der Kirchenmann: "Wir haben extra dafür zwei Gutachten anfertigen lassen, die unabhängig voneinander sind."

(RP)
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