Rheinberg Hunde gehen auch bei Regen ins Freibad

Rheinberg · Die Premiere ist geglückt: Trotz des schlechten Wetters haben viele Hundebesitzer mit ihrem Vierbeiner den Weg ins Underbergbad gefunden. Der tierische Saisonabschluss soll etabliert und künftig noch attraktiver werden.

 Tierisches Vergnügen: Während Herrchen und Frauchen schützend den Regenschirm aufspannten, setzten ihre Lieblinge lustvoll zum Sprung ins ungeheizte Schwimmbecken.

Tierisches Vergnügen: Während Herrchen und Frauchen schützend den Regenschirm aufspannten, setzten ihre Lieblinge lustvoll zum Sprung ins ungeheizte Schwimmbecken.

Foto: Olaf Ostermann

Soll ich reinspringen oder lieber nicht? Unschlüssig tänzelt Mischlingsrüde "Tyson" um den Rand des Nichtschwimmerbeckens im Underberg-Freibad. Sein Freund "Gin Tonic" hat die Entscheidung längst getroffen, ihm ist's bei der Premiere des Schwimmtages für Hunde deutlich zu nass.

Die Vierbeiner stehen schwanzwedelnd an der Kasse. Dort erhalten sie von Petra Opalka zur Begrüßung einen Biskuit-Knochen, während Herrchen oder Frauchen 2,50 Euro Eintritt bezahlen und den Impfpass sowie einen Versicherungsnachweis vorlegen. Zweibeiner dürfen ausnahmsweise umsonst ins Bad.

"Wir möchten unser Bad auch mal Leuten zeigen, die sonst nicht kommen", sagt Michael von Parzottka-Lipinski. Dauerregen und kühle 14 Grad deuten aber zunächst darauf hin, dass das mit Pleiten, Pech und Pannen behaftete Rheinberger Bäderjahr einen unrühmlichen Abschluss finden sollte.

Dementsprechend skeptisch zeigt sich zu Beginn auch Stefanie Kaleita, die den tierischen Badetag mit Claudia von Parzottka-Lipinski organisiert hat: "Wir haben das relativ kurzfristig geplant und lassen uns überraschen." Doch Hundebesitzer kennen kein schlechtes Wetter. So toben schnell über 30 Vierbeiner im ungeheizten Wasser.

Sorgen um deren Gesundheit müssen sich die Halter nicht machen. "Chlor baut sich bei Sonnenschein in wenigen Tagen von allein ab. Wir haben mit dem Schwimmtag sicherheitshalber bis drei Wochen nach Schließung des Freibades gewartet. Da ist keine Chemikalie mehr im Wasser", versichert Kaleita. Umgekehrt brauchen die Badegäste im nächsten Sommer keine Angst vor Flöhen zu haben, erklärt Badleiter Karl-Heinz Poll: "Wir haben schon vor Wochen alles winterfest gemacht. Das Wasser bleibt bis zum Frühjahr drin, damit der Frost die Fliesen nicht zerstören kann. Es wird dann vor der neuen Saison gewechselt."

Selbstverständlich ist auch die DLRG vor Ort, wenn auch nicht zur Hunderettung. "Es ist schon vorgekommen, dass Frauchen oder Herrchen ins Wasser springt, um den Hund zu retten und dabei selber in Gefahr gerät", erzählt Gilbert Delaporte. Seine Dienste werden am Samstag allerdings nicht benötigt, auch weil Hundehalter sich selbst helfen. "Mein Hund ist an den glatten Fliesen abgerutscht, da habe ich ihn gerettet", sagt Dr. Monika Beckmann, lacht und schüttet das Wasser aus ihren Gummistiefeln.

Es fällt auf, wie harmonisch der Umgang zwischen Mensch und Tier ist. "Unter Hundehaltern verläuft alles völlig unaufgeregt", bestätigt Stefanie Kaleita. Die städtische Angestellte hat derart viele positive Rückmeldungen bekommen, dass sich ihr Wunsch erfüllen dürfte: "Wir möchten den Schwimmtag für Hunde gerne etablieren und vielleicht Stände mit Angeboten rund um den Hund dazu holen. Wir haben eine Menge Anregungen bekommen." Auch Bürgermeister Frank Tatze findet diesen Saisonausklang "toll, weil auch viele Auswärtige hier sind, denen wir unser Schwimmbad vorstellen können".

Inzwischen ist auch Tyson ins Wasser gesprungen. Der schwimmende Gummiknochen war einfach zu verlockend.

(erko)
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