Rheinberg Hühner - ausgezeichnet und schön

Rheinberg · Zum vierten Mal wurde Rheinberg zum Treffpunkt der Rassegeflügelzüchter. Die Rheinische Landesverbandsschau mit angeschlossenen Schauen zeigte Artenvielfalt beim Federvieh.

 Heinz Werner Metzer mit seinem acht Monate jungen Hahn der Rasse Italiener.

Heinz Werner Metzer mit seinem acht Monate jungen Hahn der Rasse Italiener.

Foto: Olaf Ostermann

Landesverbandsvorsitzender und Ausstellungsleiter Wolfgang Terwege zeigt sich rundum zufrieden. "Der Standort Rheinberg ist für uns ideal", sagt er. Die Anbindung an das Autobahnnetz sowie Ausstellerbedingungen seien optimal. "Die Tiere kommen aus einem kalten Stall in eine kalte Ausstellungshalle. Sie haben Tageslicht und keine zu warmen Temperaturen. Das sind ideale Bedingungen", so der Ausstellungsleiter. Auch der Besuch der Freunde und Züchter von Gans, Ente, Taube und Huhn aus dem ländlichen Umfeld wie dem benachbarten Ausland sei gut. "Wenn man heute in einer Großstadt ausstellen würde, hätten wir nicht diese guten Besucherzahlen. Abgesehen davon fehlte uns dort eine derart ideale Ausstellungsfläche."

Ein Schnattern, Gurren und Krähen empfing den Besucher in den Rheinberger Messehallen. 250 Aussteller, organisiert in Kreis- und Stadtverbänden und Ortsvereinen, präsentierten rund 2600 Tiere. Bereits am Freitag hatten die Wertungsrichter ihr Urteil abgegeben. "Sie achten auf den gepflegten Zustand der Tiere, auf das Gefieder und den gesamten Eindruck. Die Optik muss stimmen", so Terwege. "Am glänzenden Federkleid erkennt man Vitalität. Bei Hühnern muss es ein schön roter Kamm sein."

Der Laie, der die Geflügelschau besuchte, konnte daher viel dazulernen. Die Ergebnisse der Richter hängen an den jeweiligen Käfigen und werden von Besucher studiert. Bewertungen mit Höchstnoten wie "Sehr gut" oder "Vorzüglich" sind das Lob für die Züchter, ihre jahrelange Erfahrung wie auch die Liebe zu ihren Tieren. Terwege: "Unser Ziel ist, der Erhalt der Traditionen, aber auch bewährte alte Haustierrassen vor dem Aussterben zu bewahren." Ganz oben stehen Tierschutz und artgerechte Haltung.

Beim Gang durch die Reihen entdeckt der Besucher Vielfalt und nicht alltäglichen Rassen. Zu sehen gab es ebenfalls so genanntes Ziergeflügel wie Austernfischer oder Kiebitze. "Das sind Wildtiere in Menschenobhut, weil auch dort die Bestände gefährdet sind", so Terwege. Gesunde Artenvielfalt sei das Ziel. Hingucker ist beispielsweise bei den Enten eine weiße Landente mit Haube. Stolz kommen die Toulouser Gänse daher, die mit fast zehn Kilo mit zur schwersten Rasse gehören. Namen beim Hühnervolk wie Westfälische Totleger oder Grübbe Bartzwerge machen neugierig. Imposante Erscheinungen wie Yokohama, weiß-rot gezeichnet, mit prächtigem Schwanzgefieder oder Bergische Schlotterkämme, schwarz-weiß gedoppelt, belegen eine vielfältige Hühnerwelt. "Die Bergische Haushuhnrasse ist eine alte Rasse mit rückläufigem Bestand, weil die Zahl der Züchter kleiner wird", so Terwege. Vertreten sind ebenfalls in der Hauptsonderschau Ur- und Kampfhühner, die ihre Vergangenheit nur noch erahnen lassen.

Ebenfalls vielfältig und farbenprächtig die Tauben, von denen in Sonderschauen beispielsweise die Thüringer Farbentaube präsentiert wird. Ausgezeichnet wurden diese Taubenzüchter unter anderem mit dem begehrten Rheinlandstern. Nachwuchssorgen haben die Rassegeflügelzüchter wie alle anderen Vereine auch. "Wir sind froh, dass wir noch Jugend haben. Es wird aber schwieriger", so Terwege.

(sabi)
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