Rheinberg Hilfe reicht vom Anspitzer bis zum Zirkel

Rheinberg · Die Schulmaterialkammer der Kolpingsfamilie unterstützt Kinder aus finanziell schwachen Familien.

 Schulsozialarbeiterin Janina Rothe von der Caritas im Gespräch mit Berisha Nerxhivane aus dem Kosovo.

Schulsozialarbeiterin Janina Rothe von der Caritas im Gespräch mit Berisha Nerxhivane aus dem Kosovo.

Foto: Fischer Armin

Kindern aus Familien mit kleinem Geldbeutel die nötigen Schulmaterialien beschaffen - das hat sich die Kolpingsfamilie Rheinberg, unterstützt vom Caritasverband Moers-Xanten, mit dem Projekt "Schulmaterialkammer" zum Ziel gesetzt. Die Kammer öffnete ihre Ausgabestelle in diesem Jahr zum zweiten Mal im Eingangsbereich der Stadtbibliothek.

Eifrig durchsuchten gestern die ehrenamtliche Helferin Claudia Koch und Petra Gehnen vom Caritasverband die Regale im kleinen Lagerraum und glichen die Regalnummern mit den Listen in ihren Händen ab. Dann packten sie nacheinander bunte Hefte, Blöcke, Folien, Schnellhefter und Stifte in durchsichtige Plastikkisten. Jede der Kisten wird individuell mit den benötigten Materialien bestückt. Auf den Listen ist neben der Schule auch das Geschlecht der Kinder vermerkt. "Es wäre ja blöd, einem Jungen eine pinkfarbene Federmappe einzupacken", erklärte Claudia Koch. Die Rheinbergerin war auch im vergangenen Jahr schon als Helferin dabei. "Ich bin in der Gemeinde St. Peter aktiv und habe von dem Projekt erfahren. Ich finde, das ist eine super Aktion; die wollte ich unterstützen," erzählte sie. "Ich habe selbst zwei Söhne und weiß, was da am Schulanfang für Kosten entstehen." Damit alles reibungslos abläuft, gibt es bei der Materialausgabe verschiedene Stationen. "Die Familien bekommen an der Ausgabestelle eine Nummer, dann werden hinten an den Tischen die Nachweise geprüft und ermittelt, was noch gebraucht wird", erklärte Achim Jüngst vom Vorstand der Schulmaterialkammer. "Im Lager wird alles in Kisten gepackt und zur Ausgabe gebracht. Da können sich die Familien dann ihre Pakete abholen."

89 Artikel stehen nach Schulen geordnet auf der Liste auf seinem Tisch. "Wir achten auch darauf, ob die Familien im letzten Jahr schon da waren. Wenn sie zum Beispiel schon einen Füller bekommen haben, bekommen sie in diesem Jahr keinen", erklärte er.

Susanne aus Rheinberg, eine junge Mutter, nahm die Hilfe als eine der ersten an. Ihr Sohn kommt in die vierte Klasse. Ohne die Schulmaterialkammer könnte sie sich die Utensilien nur schwer leisten. "Ich finde es gut, dass es diese Unterstützung gibt", sagte sie und schaute in ihre Tüte. "Das habe ich alles für knapp sieben Euro bekommen, allein der Zirkel hätte mehr gekostet."

Der dritte Ausgabe-Termin findet am Donnerstag von 15 bis 17 Uhr an der Lützenhofstraße 9 statt. Einen zusätzlichen Termin hat die Schulmaterialkammer für Montag, 29. August, 15 bis 17 Uhr, ebenfalls im Konvikt, angesetzt.

(sjes)
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