Rheinberg Hier gibt's Hilfe und guten Rat

Rheinberg · Erziehungsberatungsstelle der Caritas ist für den linksrheinischen Kreis Wesel zuständig.

 Das Team der Erziehungsberatungsstelle: Petra Gehnen (vorne), in der Mitte Helga Rohde (links) und Karina Eichhorn, hinten Sabine Joos und Leiter Rainer Moll im Flur an der Goldstraße.

Das Team der Erziehungsberatungsstelle: Petra Gehnen (vorne), in der Mitte Helga Rohde (links) und Karina Eichhorn, hinten Sabine Joos und Leiter Rainer Moll im Flur an der Goldstraße.

Foto: Armin Fischer

Berührungsängste gibt es auch heute noch. Aber selten. Denn niemand wird gerne vom eigenen Nachbarn dabei beobachtet, wenn er mit dem Ehepartner oder dem eigenen Kind eine soziale Beratungsstelle aufsuchen muss. Als "Psycho-Onkels" und "Sozial-Tanten" werden die Mitarbeiter der Erziehungsberatungsstelle des Caritasverbands Moers-Xanten in Rheinberg aber nur noch selten abqualifiziert. Denn längst hat sich herumgesprochen, dass die Psychologen, Sozial- und Heilpädagogen an der Goldstraße gute Arbeit leisten.

Leiter der für den linksrheinischen Kreis Wesel zuständigen Beratungsstelle ist seit zehn Jahren Rainer Moll. Der Sozialpädagoge arbeitet schon 20 Jahre beim Caritasverband. Neben den Leitungsfunktionen kümmert er sich um die Beratung von Eltern mit Jugendlichen sowie um Paar-Beratung und Trennungs- und Scheidungsfälle.

Relativ neu im Team (seit rund einem Jahr) ist Psychologin Sabine Joos. Test-Diagnostik und Erziehungsberatung sind ihre Aufgabengebiete. Gestiegen sei die Zahl junger Frauen, oft um die 20 und auf der Suche nach Orientierung. Kamen noch vor Jahren deutlich mehr Jungen als Mädchen in die Beratung, so ist das Verhältnis inzwischen fifty-fifty - auch eine Form der Emanzipation.

Die Arbeit von Helga Rohde - sie ist Sozial- und Heilpädagogin - ist oft auf Kinder im Grundschulalter ausgerichtet. Das Austesten von Lese-Rechtschreib-Störungen und Diskalkulie (mathematische Schwäche) ist ein Teil ihrer Arbeit. Komplex ist der Umgang mit hochauffälligen Kindern, mit denen in einer Tagesgruppe gearbeitet wird. Helga Rohde, die seit mehr als 20 Jahren beim Caritasverband arbeitet und seit neun Jahren zum Team der Erziehungsberatungsstelle gehört, kooperiert auch mit Deeskalationstrainern.

Seit drei Jahren arbeitet Petra Gehnen bei der Caritas, seit eineinhalb Jahren an der Goldstraße. Sie wirkt halbtags als Heilpädagogin. Petra Gehnen hat besonders die Kindergartenkinder im Blick, kooperiert eng mit den Familienzentren. Dort hält sie offene Sprechstunden ab oder verfolgt - ab Januar 2016 - das Projekt "cool to school". "Dabei geht es darum, Eltern von Vorschulkindern zu beraten und zu informieren", sagt die junge Frau. Vervollständigt wird das Team durch Heilpädagogin Rita Janßen, die auch schon seit 20 Jahren mit dabei ist. Sie bereitet gerade Trainingsmaßnahmen für Grundschulkinder vor, ist aber auch für Kindergartenkinder zuständig und betreut Dauerpflegefamilien.

Sozialpädagogin Karina Eichhorn flankiert die Arbeit der Beratungsstelle. Sie ist Ansprechpartnerin für 13 Bereitschaftspflegefamilien in Rheinberg, Kamp-Lintfort und Moers, die "Gewehr bei Fuß" stehen, wenn Kinder bis zu sieben Jahren kurzfristig in zuverlässigen Familien "geparkt" werden müssen.

Wichtig ist Leiter Rainer Moll der Hinweis, dass die Erziehungsberatungsstelle keine Psychotherapie anbietet: "Wir ersetzen hier keine Therapeuten." Viele Menschen, die Beratung benötigen, kommen freiwillig, finden den Kontakt nicht selten übers Internet oder werden empfohlen. Auch das Jugendamt vermittelt einige Klienten.

Für 2014 verbucht die Caritasstelle 700 Beratungen, 2015 werden es noch mehr. Nicht ohne Stolz sagt Rainer Moll, dass andere Beratungsstellen ähnliche Zahlen liefern - allerdings bei doppelter Personalstärke. "Und wir haben es durch interne Umstellungen hinbekommen, dass wir keine lange Wartezeiten haben."

Kontakt: Telefon 02843 97100 oder www.onlineberatung-caritas.de

(RP)
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