Rheinberg Harfe und Orgel in St. Peter in virtuoser Harmonie

Rheinberg · Das Mittelschiff von St. Peter war voll besetzt und die Seitenschiffe zu großen Teilen. Anhand der großen Anzahl von rund 270 Besuchern konnte man schon vor Beginn erahnen, dass es bei der Abendmusik etwas Besonderes geben würde mit der Kombination aus Harfe und Orgel. Aber passt das überhaupt zusammen?

 Eingespieltes Doppel: Anke Schüppel-Slojewski an der Harfe und Christoph Bartusek an der Orgel

Eingespieltes Doppel: Anke Schüppel-Slojewski an der Harfe und Christoph Bartusek an der Orgel

Foto: Fischer

Dass es passt, bewiesen Anke Schüppel-Slojewski an der Harfe und der Hausmusiker von St. Peter, Christoph Bartusek, an der Orgel. Ihr virtuoses Spiel war klanglich und dynamisch sehr gut aufeinander abgestimmt, die gute Akustik der Kirche ließ die Töne der Harfe lebendig und transparent im Raum schweben. Das war auch gut so, denn direkt zu Beginn war die Harfe in Händels Harfenkonzert B-Dur doch eigentlich Solistin, die angemessen zurückhaltend von der Orgel begleitet wurde.

Nach dem gelungenen Auftakt ging es weiter mit Mozarts Andantino. In dem originären Orchesterstück ist von Mozart der Harfe die Flöte als gleichberechtigter Partner zur Seite gestellt. Und so vermischten sich die begleitenden Streicherklänge mit der Soloflöte der Orgel und der Harfe zu einem gefühlvollen Miteinander, welches sanft ausklang. Die einzige Original-Komposition des Abends für Harfe und Orgel - "Twilight" vom Niederländer Ad Wams - zeigte, wie rhythmisch stark und präsent eine Harfe sein kann.

Waren es bisher eher kammermusikalische Klänge, so folgte nun die große symphonische Klangwelt mit der Orgelfassung der Festmusik aus Wagners Meistersingern. Die wuchtigen Anfangsakkorde ließen den einen oder anderen Konzertbesucher etwas hochschrecken, aber der Kenner wusste, welch' opulente und berauschende Klangfülle das Stück verhieß.

Die Orgel-Bearbeitung von Siegfried Karg-Elert, die Christoph Bartusek für den Abend ausgesucht hatte, nutze alle spieltechnischen Ressourcen des Interpreten aus, welche von Bartusek gekonnt umgesetzt wurden.

Nach weiteren beeindruckenden Stücken und dem frenetischen Applaus und den "Standing Ovations" zum Schluss war natürlich eine Zugabe fällig. Christoph Bartusek überließ die Ehre seiner Duo-Partnerin. Harfenistin Anke Schüppel-Slojewski brachte dabei einen mitreißenden Flamenco zu Gehör.

(RP)
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