Rheinberg Handwerker händeringend gesucht

Rheinberg · In der Stadthalle Rheinberg hat die Innung Elektrotechnik des Kreises Wesel 45 Auszubildende losgesprochen.

 Die Innung Elektrotechnik ist stolz auf ihren Nachwuchs, der sehr gefragt auf dem Arbeitsmarkt ist.

Die Innung Elektrotechnik ist stolz auf ihren Nachwuchs, der sehr gefragt auf dem Arbeitsmarkt ist.

Foto: Armin Fischer

Im Rahmen der Ausbildungs-Abschlussfeier der Innung für Elektro- und Informationstechnik wurden jetzt in der Rheinberger Stadthalle 45 Auszubildende losgesprochen. Sorgen um ihren weiteren beruflichen Werdegang müssen sich die Junggesellen nicht machen, versichert Harry Hüther: "Handwerker stehen nie vor der Tür, sie werden überall händeringend gesucht."

Der Obermeister der Innung Elektrotechnik ist einerseits stolz darauf, dass alleine im Kreis Wesel derzeit 214 Auszubildende in 80 Betrieben das Elektrohandwerk erlernen, auf der anderen Seite blickt er sorgenvoll in die Zukunft: "Wir spüren den demografischen Wandel, gerade im Handwerk macht sich schon heute ein Fachkräftemangel bemerkbar." Dabei kommt es in Zukunft mehr denn je auf breit gefächerte Fachkenntnisse an, denn aus dem Beruf des Elektrikers ist längst der des Informationstechnikers geworden. "Die klassische Steckdose wird es auch weiterhin geben, aber Digitalisierung und Vernetzung spielen eine immer größere Rolle", so Hüther.

Rheinbergs Bürgermeister Frank Tatzel würdigte die Leistung der Absolventen: "Der Gesellenbrief bescheinigt, dass sie in ihrem Beruf über das Wissen und die Kompetenz verfügen, die heute gefragt sind. Das macht sie nun zu einem Fachmann." Zu den Ehrengästen der Abschlussfeier zählte neben Wesels stellvertretender Bürgermeisterin Birgit Nuyken und dem stellvertretenden Landrat Heinrich Heselmann WDR-Fernsehmoderator Marc Schulte. Nach einem Musikvortrag der Schüler des Weseler Andreas-Vesalius-Gymnasiums konnte Schulte, der seit drei Monaten Hausbesitzer ist, aus eigener Erfahrung darüber berichten, wie schwer es ist, einen Handwerker zu bekommen: "Im Handwerk mangelt es nicht an Aufträgen, ihr habt alles richtig gemacht. Schon bald wird bei euch abends um zehn das Telefon klingelt und ein Freund fragen: Kannst du mal eben?" Was den beruflichen Werdegang der Gesellen betrifft, riet Schulte, der selber mal eine Ausbildung zum Informationstechniker abgebrochen hatte, nicht allzu viel vorauszuplanen: "Manchmal ist es schon mutig zu wissen, was man nicht will. Eine falsche Entscheidung ist oft kein Fehler, sondern eine Erfahrung."

Die anschließende Lossprechung nahm Heinz Rommel vor. Der Lehrlingswart warnte die Berufsanfänger vor Stillstand: "Der Erhalt des Gesellenbriefs ist erst der Anfang. Bilden sie sich weiter und bleiben sie erfolgreich." Nach der Lossprechung zeichneten Heinz Rommel, Harry Hüther und Marc Schulte die diesjährigen Prüfungsbesten aus.

Die höchste Gesamtpunktzahl bei der Gesellenprüfung zum Elektroniker Energie- und Gebäudetechnik erreichte Jurij Arngold aus Kamp-Lintfort (Ausbildungsbetrieb Elektro Königs, Rheinberg). Prüfungsbeste im vergangenen Sommer wurden Jonas Brincks aus Wesel sowie der Bocholter Leon Moritz (beide Wellmann Sicherheitstechnik Hamminkeln). Über welche Qualität die Ausbildungsbetriebe verfügen, machte Elias Lacks gen. Ortmann deutlich. Der bei der Firma Rühl Gebäudetechnik ausgebildete Weseler erreichte beim Leistungswettbewerb des deutschen Handwerks den zweiten Platz.

(erko)
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