Rheinberg Grundschüler wissen jetzt, wie "Gewaltfrei lernen" geht

Rheinberg · Das Projekt "Gewaltfrei lernen" soll für Teamgeist und eine positive Lernatmosphäre an der Gemeinschaftsgrundschule Rheinberg sorgen.

 Auch diese beiden Schüler machten beim Projekt mit.

Auch diese beiden Schüler machten beim Projekt mit.

Foto: Schule

Das ist Alltag an vielen Schulen: David stellt Esra ein Beinchen. Naomi macht sich über Pias neue Schuhe lustig. Finn beleidigt Hassan mit Worten und der versetzt ihm direkt einen kräftigen Schubs. Wie gehen Kinder mit solchen Beleidigungen und Provokationen angemessen um? Wie können sie sich mit Worten zur Wehr setzen und dabei gleichzeitig stark und selbstbewusst sein?

Das haben die Kinder der Gemeinschaftsgrundschule von ihren Trainern Monika Seibert und Robin Christ von "Gewaltfrei lernen" gelernt. Durch Spenden der Stiftung Gelsenwasser, der Unfallkasse NRW und des schuleigenen Fördervereins konnte das Projekt an die Gemeinschaftsgrundschule geholt werden. Ein Elternabend, zwei Lehrerfortbildungen sowie drei intensive Trainingsmodule für jede Klasse gehören zum Konzept. Dadurch werden alle Beteiligten in den Prozess eingebunden und können in gleicher Weise auf Auseinandersetzungen reagieren.

Wenn man über den Schulhof geht, hört man Sätze wie "Stopp, hör auf, ich will es nicht!" oder "Hör jetzt auf, sonst geh ich es sagen!" oder "Stopp, jetzt geh' ich es sagen!", begleitet von körpersprachlichen Gesten wie fester Stand, ernster Blick und der ausgefahrenen Stopp-Hand. Weitere Maßnahmen wurden eingeübt und stärken sowohl die Gemeinschaft der Kinder in den Klassen als auch das Lernverhalten. Denn Kinder, die gelernt haben, ihre Sprache zur Klärung von Konflikten zu nutzen, können sich auch im Unterricht besser auf das Lernen konzentrieren, sind teamfähiger und damit für ihr weiteres Leben bestens gerüstet.

Esra weiß nun, wie sie beim nächsten Mal reagiert, wenn David ihr ein Beinchen stellt.

(RP)
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