Rheinberg Goldener Meisterbrief für Geerkens

Rheinberg · Der jetzt 80-jährige Rheinberger war 1965 einer der ersten Klempner- und Installateurmeister am Niederrhein.

 Der Obermeister der Innung, Norbert Borgmann (rechts), überreichte den Goldenen Meisterbrief an Heinrich Geerkens. Im Hintergrund ist die Pumpe aus Kupfer zu sehen, die der Vater von Heinrich Geerkens 1984 in reiner Handarbeit gefertigt hat.

Der Obermeister der Innung, Norbert Borgmann (rechts), überreichte den Goldenen Meisterbrief an Heinrich Geerkens. Im Hintergrund ist die Pumpe aus Kupfer zu sehen, die der Vater von Heinrich Geerkens 1984 in reiner Handarbeit gefertigt hat.

Foto: Armin Fischer

Eigentlich war im Hause Geerkens Am Kamperhof in Rheinberg alles für den 80. Geburtstag von Senior Heinrich Geerkens vorbereitet. Aber dann stand da plötzlich zur Überraschung des Jubilars Norbert Borgmann, Obermeister der Innung Sanitär, Heizung und Klima des Kreises Wesel mit der goldenen Urkunde zum 50-jährigen Meisterjubiläum in der Tür und sofort wurden bei Heinrich Geerkens Erinnerungen wach. "Ich habe damals die Meisterschule in Konstanz besucht, weil es hier keine vernünftige gab. 1965 war ich dann einer der ersten Klempner- und Installateurmeister am Niederrhein", berichtet Geerkens. Mit einem halben Dutzend Mitschülern trifft sich der Rheinberger heute noch regelmäßig, immer an einem anderen Ort in Deutschland und sogar der Schweiz. "Einmal fand das Treffen hier statt. Wir haben uns den Niederrhein angesehen und eine Grubenfahrt gemacht", erzählt Heinrich Geerkens.

1947 hat sein Vater den Betrieb in Rheinberg gegründet, vier Jahre später hat der Sohn die Ausbildung im elterlichen Betrieb angefangen. Aber nicht etwa, weil er das musste, betont der Ruheständler: "Mein Vater hat nur gesagt, wenn du das möchtest, ist es okay."

Unzählige Badezimmer in Rheinberg und Umgebung hat er seitdem kennengelernt in einem Beruf, der sich im Laufe der Zeit sehr gewandelt hat. "Heute ist alles viel technischer geworden. Wir mussten früher immer selbst Hand anlegen. Und der Betrieb ist in den letzten Jahren auch enorm gewachsen", erzählt der Jubilar, der das Unternehmen längst an Sohn Norbert Geerkens weitervererbt hat. Ein vollkommen gesundes Unternehmen, was übrigens immer so war. Krisen, so Geerkens, habe es nie gegeben.

Das wird nach Meinung von Norbert Borgmann auch künftig so bleiben. "Das Sanitär- und Heizungshandwerk ist einer der ganz wenigen Berufe mit absolut guten Zukunftsaussichten", verspricht der Innungsmeister. Das liegt auch am stetigen Fortschritt. "Eine Heizung, die fünf Jahre alt ist, ist heute bereits technisch überholt", erzählt Heinrich Geerkens. Dazu haben immer strenger werdende Abgasvorschriften oftmals für Verärgerung bei den Kunden gesorgt. "Aber wenn ich ihnen erklärt habe, wie viel die neue Heizung einspart, war es meistens in Ordnung" erinnert sich der Goldmeister.

Zum Alltag eines Heizungs- und Sanitärfachmanns gehört auch die ständige Rufbereitschaft. Platzt irgendwo in der Nacht ein Heizungsrohr, musste Heinrich Geerkens raus, und weil er nebenbei Mitglied der Rheinberger Feuerwehr war, kamen Brandeinsätze noch obendrauf.

"Langweilig war es bei uns nie", sagt Ehefrau Maria Geerkens rückblickend. Ihren Job im Büro hat ihre Schwiegertochter wie selbstverständlich übernommen. Nicole Geerkens hat die Prioritäten im Betrieb sehr schnell erkannt: "Wenn wir in unserem Bad mal einen schicken Heizungswärmer haben wollten, mussten wir warten. Der Kunde ging immer vor."

(erko)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort