Rheinberg Gipfeltreffen der Pferdeexperten

Rheinberg · Auf dem Hünxer Gutshof "Glückauf" kann man am Donnerstag bei der Stuten- und Fohlenschau schöne Tiere bestaunen. Mit dabei ist auch die Rheinberger Familie Werth, die mit vier Stuten und Fohlen anreist.

 Sie sind bei der Stuten- und Fohlenschau am Donnerstag mit dabei (v. l.): Jörg Zahn, Dirk Ettwig, Ludwig Hermanns, Heinrich Werth mit Stute Florenca und ihrem Fohlen.

Sie sind bei der Stuten- und Fohlenschau am Donnerstag mit dabei (v. l.): Jörg Zahn, Dirk Ettwig, Ludwig Hermanns, Heinrich Werth mit Stute Florenca und ihrem Fohlen.

Foto: Christoph Reichwein

Als Heinrich Werth als 15-Jähriger anfing, sich intensiverer für die Pferdezucht zu interessieren, da ging's nicht allein ums Geld. "Es war eine Passion. Alles lief übers Bauchgefühl", sagt der Vater von Isabell Werth, der erfolgreichsten Dressurreiterin der Welt. Auf dem Hof der Rheinberger Familie machte der Vorstand des Kreispferdezuchtvereins Wesel Werbung für die Stuten- und Fohlenschau am Donnerstag, 22. Juni auf dem Hünxer Gutshof "Glückauf" am Sternweg 140.

Die Werths werden mit vier Stuten und Fohlen nach Hünxe fahren. "Isabell wollte eigentlich weniger Zeit in die Zucht investieren. Aber das klappt nicht so richtig. Es ist halt eine Leidenschaft von ihr. Auch weil sie es toll findet, die Tiere aufwachsen zu sehen", so Werth senior. So wie der 81-jährige Pferde-Experte hat auch Kreis-Tierzucht-Berater Ludwig Hermanns festgestellt, dass die "Züchter im Rheinland immer älter werden".

Jörg Zahn, der Vorsitzende des Kreispferdezuchtvereins Wesel, weiß, warum: "Es liegt am Strukturwandel, aber auch an der Absatzproblematik." Immer mehr Eltern entscheiden sich, ihren Kindern ein bereits gut ausgebildetes Pferd zu kaufen. "Die wenigsten wollen noch selber von der Pike auf lernen - das ist sehr schade", sagt Heinrich Werth.

Im Kreis Wesel gibt's aktuell rund 175 aktive Züchter, im Bereich des Pferdesportverbands Rheinland etwa 800. Ludwig: "Heute wird zu viel nach Zahlen gezüchtet. Früher hat der Züchter nach Bauchgefühl entschieden - und hatte wahrscheinlich öfter recht damit, ob ein Fohlen gute Voraussetzungen mitbrachte." Er merkt an, dass zur Stuten- und Fohlenschau auf dem Hof von Eva und Peter Engel, die die Kreiszüchterzentrale mit dem Hannoveraner Verband und dem Rheinischen Pferdestammbuch veranstaltet, nicht nur Fachpublikum willkommen sei.

"Wir laden alle kleinen und großen Pferdeinteressierten ein. Der Eintritt ist frei", sagt Ludwig. 150 Pferde werden über den Ring gehen. Verschiedene Kriterien wie Korrektheit oder Schwung des Ganges liegen der Bewertung zugrunde. Eine Jury verteilt Punkte. Los geht's um 10 Uhr. Es gibt Stuten und Fohlen der verschiedensten Rassen zu bestaunen. Insbesondere die Warmblutfohlen werden nach ihrer Zuchtrichtung dressur- und springbetont getrennt gerichtet.

Zudem sind einige Nachkommen von Deckhengst Rob Roy und ein Showprogramm mit einer 20-jährigen Stute samt Töchter zu sehen. Gegen 17.30 Uhr endet an diesem Tag die Veranstaltung, "die nicht nur einem elitären Kreis vorbehalten ist", wie Heinrich Werth nochmals betont.

(RP)
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