Rheinberg Geldertor-Nachbarn als Baumscheiben-Paten

Rheinberg · Pumpenmeister Schorsch Hering ergriff die Initiative: Geschäftsleute tragen die Kosten, die Pumpennachbarschaft übernimmt die Pflege.

 Schorsch Hering von der Nachbarschaft Geldertor hat damit begonnen, die Baumscheiben in der Fußgängerzone auf Vordermann zu bringen.

Schorsch Hering von der Nachbarschaft Geldertor hat damit begonnen, die Baumscheiben in der Fußgängerzone auf Vordermann zu bringen.

Foto: Armin Fischer

Georg "Schorsch" Hering ist kein Freund langer Dienstwegen. Sofern möglich, erledigt er Dinge gerne schnell und unbürokratisch. Auch die Sache mit den fünf Baumscheiben im Eingangsbereich der Gelderstraße: Die waren dem Pumpenmeister der Nachbarschaft Geldertor schon länger ein Dorn im Auge. Disteln, Brennnesseln und anderes Unkraut hatten die Baumscheiben überwuchert. Der darunterliegende grobkörnige Splitt, der genau das verhindern sollte, ist nicht mehr zu sehen.

Da hatte Hering eine Idee. Warum nicht die anliegenden Geschäftsleute mit ins Boot holen, um den Boden rund um die Bäume zu bepflanzen und attraktiv zu gestalten? Gesagt, getan. "Die waren auch gleich begeistert", freut sich "Schorsch" Hering über das Engagement der Kaufleute. Das Café Sahnehäubchen, das Reisebüro Herwix & Schmidtke, Sanitär Stürmer, die Metzgerei Brandt und die Signal-Iduna-Generalagentur Kreischer haben jetzt für jeweils eine Baumscheibe die Patenschaft übernommen, spenden zunächst jeweils 20 Euro pro Jahr für die Bepflanzung. Bis zum Stadtfest sollen bunte Blumen die Passanten erfreuen. So das Ziel von Hering, der - na klar - selbst Hand anlegt. Er beseitigt das Unkraut, räumt den Splitt und füllt die Baumscheiben mit Blumenerde auf. "Dann werden die Pflanzen gesetzt, die möglichst robust sein sollen", sagt der Pumpenmeister, der aus dieser Aktion keine große Sache machen will.

Die Pflege der Baumscheiben werden künftig die Nachbarn der Pumpengemeinschaft Geldertor übernehmen. "Vielleicht in so einer Art Frühschoppen", überlegt Georg Hering. Er selbst sieht sich übrigens nicht als "Saubermann" der Gelderstraße, doch Unrat mag er nicht leiden. "Ich spreche auch Leute an, die Zigarettenkippen oder Papierchen einfach auf den Boden schmeißen", betont der 66-Jährige. Oft krempelt er selbst die Ärmel hoch, um zu fegen und sauber zu machen. Und nebenbei wird noch der ein oder andere Plausch gehalten. "Ein nettes Wort - das gehört dazu", so Hering.

Eine saubere und adrette Fußgängerzone liegt dem Rheinberger der Nachbarschaft Geldertor am Herzen. Für Georg Hering dies ein Aushängeschild der Stadt. "Damit gibt man doch bei Rheinbergern und Gästen gleichermaßen eine gute Visitenkarte ab", ist er überzeugt.

Das hat man auch im Stadthaus erkannt. Inzwischen rückte ein Trupp an und sorgte für ein ordentliches Bild. Die Geldertor-Paten wollen dafür sorgen, dass das keine Momentaufnahme bleibt.

(RP)
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