Rheinberg Gegen den Pastor hilft nur eins: heiraten

Rheinberg · "Liebe vergeht - Hektar besteht": Viel Beifall für Theatergruppe der St.-Ulrich-Bruderschaft. Heute ist wieder Vorstellung.

 Selbst der Herr Pastor (Ruth Deenen) war eine Frau: Die elf Darstellerinnen überzeugten das Publikum, das aus dem Lachen kaum rauskam.

Selbst der Herr Pastor (Ruth Deenen) war eine Frau: Die elf Darstellerinnen überzeugten das Publikum, das aus dem Lachen kaum rauskam.

Foto: Armin Fischer

Theaterspielen wie die bekannte Volksbühnen, das ist für die elf Darstellerinnen der Theatergruppe der Bruderschaft St. Ulrich Millingen kein Problem. Das zeigten die Frauen jetzt bei ihrer Aufführung des Stücks "Liebe vergeht - Hektar besteht" im Pfarrheim St. Anna. Im Rahmen eines Familiennachmittags bettete die Truppe das turbulente Stück in eine gemütliche Kaffee- und Kuchenrunde ein.

Kaum ging der Vorhang auf, heimsten die Akteurinnen schon die ersten Lacher ein. Der Premiere des Bauernstücks von Carsten Lögering waren zahlreiche Proben vorangegangen. Die hatten sich gelohnt. Denn schnell zeigte sich, dass die Schauspielerinnen die Rollen auf der Bühne lebten, die Charaktere authentisch und mit sehr viel Freude darstellten. Das fesselte die vielen Zuschauer, die gespannt das Spiel um Erbschleicherei und eine testamentarische Verfügung nach dem Tod der ungeliebten Schwiegermutter verfolgten.

Die hatte verfügt, dass Hof und Grund nur an die Familie vererbt werden, wenn die Enkelkinder Anke (Sandra Spanndick) und Alex (Lucia Riedel) innerhalb von 20 Wochen heiraten. Ansonsten erbe die Kirche einen Großteil des Vermögens. Eilig versuchte Bäuerin Berta Bolzmann (Andrea Sprünken) ihre Kinder unter die Haube zu bringen, suchte sogar einen etwas neben sich stehenden Heiratsverkuppler (Gabi Behrens) auf, damit der erbschleichende Pfarrer (Ruth Deenen) sich den Nachlass nicht einheimsen kann.

Selbst des Pfarrers dusselig wirkende Haushälterin (Klaudia Kannemann) schmiedete plötzlich tückische Pläne, versuchte ihren Sohn Kai-Uwe (Gitti Lindner) mit der Bauerntochter Anke zu verbandeln. Auf der Bühne nahm das listenreiche Spiel einen humorvollen Verlauf. Die Zuschauer applaudierten immer wieder und lachten ausgelassen.

Nicht nur mit Wortwitz brachten die Darstellerinnen die Gäste zum Lachen, sondern vor allen mit eindrucksvoller Gestik und Mimik. Den Rest besorgte die witzige Handlung. So rauchte die Postbotin (Antje Kremer-Adams) einen überdimensionierten Joint, legte die Füße auf den Tisch und schmachtete total verliebt Alex, den Bauernsohn mit Star-Allüren, an. Sie amüsierte die Zuschauer mit ihrem Spiel vollends. Für das Salz in der Suppe sorgte das gesamte Ensemble im Zusammenspiel. Ob Monika Willert als vorlauter und bissiger Stallknecht Fiete oder die dröge Notarin (Susanne Franken) - die Akteurinnen rissen die Zuschauer mit. Souffleuse Manuela Jordan hatte bei so viel Textsicherheit nicht wirklich viel zu tun.

Den perfekten Theaternachmittag hatten die Darstellerinnen mit den Mitgliedern der St.-Ulrich-Bruderschaft organisiert. Die hatten nicht nur für Kaffee und Kuchen gesorgt, sondern auch das tolle Bühnenbild gebaut. Die detailliert ausgestattete Wohnküche war eine klasse Kulisse für die witzige Geschichte. Morgen, 15 Uhr, geht die Bauernkomödie in die zweite Runde - wieder vor vollem Haus.

(sass)
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