Alpen Für Alpens CDU ist die Welt in Ordnung

Alpen · Die Parteiführung zog bei der Mitgliederversammlung eine ausgesprochen positive Bilanz nach einem "anstrengenden Jahr" mit zwei Wahlkämpfen. Lob aus Sonsbeck für den jungen Parteichef Sascha van Beek: "Du machst einen tollen Job."

 Die drei, die für die CDU in den Ring steigen (von links): Parteivorsitzender Sascha van Beek, Bürgermeister Thomas Ahls und Fraktions-Chef Günter Helbig. Alle drei betonen, dass die Richtung für Alpen stimme und die CDU in der Bevölkerung fest verankert sei.

Die drei, die für die CDU in den Ring steigen (von links): Parteivorsitzender Sascha van Beek, Bürgermeister Thomas Ahls und Fraktions-Chef Günter Helbig. Alle drei betonen, dass die Richtung für Alpen stimme und die CDU in der Bevölkerung fest verankert sei.

Foto: bp

Knapp drei Jahre vor der Kommunalwahl strotzt die CDU in Alpen vor Selbstbewusstsein. 265 beitragszahlende Mitglieder - ein Plus von 30 gegenüber dem vorigen Jahr -, Wahlergebnisse deutlich besser als der Schnitt in Land und Bund, vorzeigbare Ergebnisse vor Ort: Das lässt die Brust schwellen. "Die weiblicheste, die jüngste und die größte sowieso" - Bürgermeister Thomas Ahls griff zum Dreiklang von Superlativen, um zu beschrieben, warum ihm die Arbeit mit der Fraktion im Rathaus so viel Freude bereitet. Die tiefe Verankerung der Partei in der Bürgerschaft sei wohl der Grund dafür, so Ahls weiter, dass politische Wettbewerber zuletzt den konsensorientierten Kurs verlassen hätten und den Bürgermeister unter Beschuss nähmen. "Das gefällt mir gar nicht", sagte er Richtung SPD-Chef Jörg Banemann, ohne ihn beim Namen zu nennen.

Das war der einzige Anflug von Missbehagen in der ansonsten höchst aufgeräumten Stimmungslage im voll besetzten Saal der Burgschänke. Von der Atmosphäre war selbst Dr. Guido Hitze, Chefstratege in der CDU-Landeszentrale in Düsseldorf, sichtlich beeindruckt. Der Gast führte die Parteifreunde an der Basis ganz nah ran an die Weichenstellungen in den Kommandozentralen. Und er lieferte anhand vieler Ergebnisse eine fundierte Analyse, wie die Christunion im Abgleich der Konkurrenten in der Gunst der Wähler dasteht. Kernthese: Nicht so schlecht, wie mancher behauptet.

Aber in einem für Alpen bedeutsamen Exkurs auf die Schullandschaft sprach der Trendforscher eine unbequeme Erkenntnis aus: Der Sekundarschule - allgemein - gebe er nur wenig Chancen, auch wenn die von Alpen angestoßene Zweizügigkeit momentan in ein Gesetz gegossen werde. Die Schulform kranke an einem Geburtsfehler, so Hitze. Als "kleine Gesamtschule" ohne Abitur sei sie kaum attraktiv. Eltern würden das Original nebenan vorziehen.

Aber auch das konnte die gute Laune des jungen Vorsitzenden Sascha van Beek bei seiner Premiere als Kapitän in der Startaufstellung der Führungsmannschaft bei der Mitgliederversammlung nicht trüben. Matthias Broeckmann aus Sonsbeck stellte ihm als Vertreter des CDU-Kreisverbandes nach einem Jahr an der Parteispitze ein klasse Zeugnis aus: "Du machst einen tollen Job. Nur weiter so."

Van Beek hat in den zurückliegenden zwölf Monaten mit zwei anstrengenden Wahlkämpfen beachtlich an Kontur gewonnen, sprach frei, erfrischend ungestelzt und locker über ein "arbeitsreiches Jahr". Und er scheute sich nicht, bundespolitisches Terrain zu betreten.

Er hoffe, dass "die in Berlin eine Regierungskoalition hinkriegen". Er jedenfalls wolle Karneval feiern und nicht schon wieder Plakate kleben. Die Regierungsbildung sei ein Thema, "das viele von uns bewegt", so van Beek. Er finde es "befremdlich, dass sich Liberale und die SPD aus der Verantwortung stehlen und die Partei über das Land stellen".

Der Vorsitzende sicherte zu, dass die CDU als "Partei des ländlichen Raumes" weiter alles daran setzen werde, Alpen attraktiv und zukunftsfähig zu gestalten. Als Beispiele nannte er das Engagement für die Sekundarschule und den Breitbandausbau. Nach dem Ärztehaus werde die Mehrheitsfraktion mit dem Bau des Feuerwehrgerätehauses und dem Stadtumbau weitere Meilensteine setzen. Und: Die CDU stehe dafür, die Vereine "als Motor dörflichen Lebens" zu stärken, statt sie als "böse Bauherren" an den Pranger zu stellen. Auch dieser unbenannte Pfeil zielte auf die SPD.

Bürgermeister Thomas Ahls bilanzierte, dass "wir stolz sein können auf die Politik in den zurückliegenden zwei Jahrzehnten". Auch wenn das nicht alle immer so sähen. In Gesprächen mit Zugezogenen vernehme er oft "große Zufriedenheit" und die Verwunderung, dass "Ur-Alpener" manche Dinge wie die Sekundarschule schlechtreden.

Beim Stadtumbau plädierte Ahls dafür, sich auf das "sehr gute Wettbewerbsergebnis" einzulassen. Die Modelle für die "Möbel im Wohnzimmer" seien bestellt. Aber bis zum Nikolausmarkt würden die Schaustücke nicht fertig. Im Frühjahr sollen sie der Bevölkerung vorgestellt werden. Er rief dazu auf, sich auf den ungewöhnlichen Vorschlag des Siegerbüros einzulassen. Und er sicherte zu, das Bürgervotum ernstzunehmen: "Wir gehen nicht mit dem Kopf durch die Wand."

(bp)
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