Rheinberg Flüchtlinge feiern mit Rheinbergern beim Kennenlern-Fest

Rheinberg · Sommer, Sonne, Spaß: So fällt die Bilanz des zweiten Sommerfestes der Rheinberger Flüchtlingsunterkunft am Melkweg aus.

 Die Jungen Jawa , Aram und Sizar essen einen der leckeren Burger und sehen sich dabei die Fußballspiele an.

Die Jungen Jawa , Aram und Sizar essen einen der leckeren Burger und sehen sich dabei die Fußballspiele an.

Foto: Armin Fischer

Freundlich gestaltete sich der Eingangsbereich. Luftballons und ein Willkommensschild ließen keinen Zweifel daran, rund um den Gebäudekomplex wird gefeiert. Ein fröhliches Kommen und Gehen bestimmte das Fest. Die Buttonmaschine war in ständigem Einsatz, Kinder ließen sich ihre Gesichter bunt schminken oder besuchten die verschiedene Spielangebote wie die Hüpfburg. An allen Ecken duftete es nach köstlichem Essen der verschiedenen Kulturen. Das Kuchenbuffet mit Cafeteria erwies sich gut besuchtes Fleckchen. Musik sorgte für Klänge aus anderen Ländern. Das Fußballfeld erlebte ein gemeinschaftliches Turnier mit sechs spielstarken Mannschaften. Maxi Decker, als Ehrenamtskoordinatorin beim Caritasverband tätig, beobachtete das Geschehen. "Das Fest ist wie ein großes harmonisches Familienfest", so ihre Meinung. Die Planungen hatten dazu im Arbeitskreis Asyl Ende Juni angefangen, und im kleinen Kreis wurden weitere Fragen geklärt, wer welchen Stand betreut und wer für die verschiedenen Leckereien am Kuchenbuffet und vom Grill sorgt. Überall packten die Bewohner mit an, um den Melkweg im Festtagsgewand erscheinen zu lassen. "Unser Ziel war einfach gesteckt. Wir wollten Flüchtlinge ansprechen, die zum Teil mit ihren Familien hier leben. Sie sollen mit einem solchen Sommerfest ihrem Alltag vergessen können und gemeinsam mit Bekannten, Rheinberger Bürgern und Betreuern feiern." Über 30 Nationalitäten leben am Melkweg. "Von sieben bis 70 Jahre", sagte dazu Hausmeister Ali, der als Institution und Chef bei den derzeit 147 Bewohnern gilt. Der Syrer Omar ist einer von ihnen. "Ein gutes Fest, alles ist gut", erklärte der 26-Jährige, bevor er sich zu seinem Einsatz auf dem Fußballfeldfeld machte.

Ereignisreiche Monate liegen hinter den ehrenamtlichen Betreuern, wie auch Silke Jordan (25) erzählte. Einmal haben die Flüchtlinge bereits den Kalender der deutschen Feier- und Festlichkeiten erlebt. "Die Bewohner haben Feste wie St. Martin und Weihnachten kennengelernt." Gemeinsam haben Ehrenamtliche auf die Besonderheiten hingewiesen. Die deutschen Sprachkenntnisse der Flüchtlinge sind entsprechend gut für die Verständigung. "Im Gespräch lässt sich viel klären", so Maxi Decker. Das Nebeneinander der Kulturen mit den Rheinbergern kann so seinen Weg nehmen. "Uns geht es auch darum, mit solch einem Fest Barrieren und eventuelle Klischees abzubauen", sagte Silke Jordan. Freiwillige Helfer, die im Alltag begleiten, sind daher immer willkommen. Einer der nächsten Schritte in der Unterkunft ist der Aufbau eines Internetcafés, um Kontakt mit der Heimat zu halten. Derzeit macht sich Bewegung in den amtlichen Asylverfahren am Melkweg bemerkbar. "Mit den Interviews kommt Schwung rein", so Maxi Decker.

(sabi)
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