Rheinberg Fit im Alter: Walking geht auch mit dem Rollator

Rheinberg · Neues Bewegungsangebot für Senioren startet am Samstag am St.-Thekla-Haus. Bewegung hebt das Selbstwertgefühl.

 Bewegt jung bleiben (von links): Michaela Damme (St.-Thekla-Haus), Günther Lohmann (AOK), Ulrich Glanz (SV Millingen), Anna Klaassen (Kreissportbund) und vier Heimbewohnerinnen.

Bewegt jung bleiben (von links): Michaela Damme (St.-Thekla-Haus), Günther Lohmann (AOK), Ulrich Glanz (SV Millingen), Anna Klaassen (Kreissportbund) und vier Heimbewohnerinnen.

Foto: Olaf Ostermann

Die Auswahl an Sportangeboten im Vereins- und Freizeitbereich ist riesengroß. Da kann die Wahl leicht zur Qual werden. Die einzige Einschränkung betrifft oftmals das Alter. "Es kommen immer öfter Senioren in die Geschäftsstelle und fragen nach passenden Sportangeboten", sagt Günther Lohmann, Fachserviceleiter Gesundheitsförderung bei der AOK. Mit dem Kreissportbund, dem SV Millingen und dem St.-Thekla-Haus wurde deshalb das Projekt "Bewegt jung bleiben" ins Leben gerufen.

Ab dem 1. August bietet Doris Michels, speziell ausgebildete Übungsleiterin des SV Millingen, altersgerechte Walking- und Rollator-Walking-Gruppen rund ums Thekla-Haus an. Eingeladen sind nicht nur die Heimbewohner, sondern alle Senioren. Die Teilnahmegebühr für die wöchentlich stattfindende Bewegungseinheit beträgt nur einen Euro.

"Wir möchten Hemmschwellen abbauen bei Senioren, die nicht mehr fit genug sind, im Verein Sport zu treiben", so Lohmann. Ulrich Glanz, Vorsitzender des SV Millingen, weist darauf hin, dass es bei dem Angebot nicht auf die sportliche Leistung ankommt: "Der Langsamste bestimmt das Tempo. Wenn doch mal welche schneller an der nächsten Etappe ankommen, machen sie so lange Gymnastik, bis die anderen aufrücken."

Für Michaela Damme kommt die Kooperation mit den Partnern wie gerufen: "Wir haben viele Bewohner, die noch gut zu Fuß sind, aber nicht die Förderung bekommen, die sie sich wünschen." Die Leiterin der Abteilung Sozialaktivierung im St.-Thekla-Haus weiß aus vielen Gesprächen, dass etliche Bewohner den Rollator eigentlich nur aus Sicherheitsgründen benutzen, um die Gefahr eines Sturzes zu minimieren.

Das neu geschaffene Angebot soll in dem Fall dazu dienen, das Selbstvertrauen älterer Menschen zu stärken. "Es ist uns wichtig, dass die Menschen merken, dass ihr Körper noch fit ist und sie sich trauen mitzumachen", sagt Anna Klaassen vom Kreissportbund. Neben dem neu gewonnenen Vertrauen in die eigene Mobilität steigt mit zunehmender Bewegung auch das Selbstwertgefühl. "Das ist ganz wichtig. Die Teilnehmer sollen zu der Erkenntnis gelangen: Ich muss nicht nur im Sessel sitzen, ich kann noch was", erläutert Günther Lohmann.

Die Anbieter legen Wert auf die Feststellung, dass die samstäglichen Walking-Runden durch den nahen und barrierefreien Stadtpark an keine Pflichten gebunden sind. Wer kommt, der kommt, lautet das zwanglose Motto. "Niemand muss sich anmelden oder irgendwas unterschreiben. Es handelt sich auch nicht um einen Kurs, an dem man regelmäßig teilnehmen muss", versichert Lohmann. Am Samstag geht es los. Treffpunkt ist um 9.30 Uhr am Eingang zum Thekla-Haus. Mit einem Euro und festem Schuhwerk ist man dabei, frische Luft inklusive.

(RP)
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