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Alpen Feuer in der Förderschule - zur Übung

Alpen · Der Test lief wie nach einem Drehbuch: Alpens Löschzüge probten in der Bönninghardt einen Großeinsatz.

 An der Großübung in der Förderschule auf der Bönninghardt waren alle Alpener Löschzüge beteiligt. Er ging darum, die Abläufe zu automatisieren. Schulleiter Lothar Petrikowski bekräftigte die Forderung nach einer Brandmeldeanlage. Der Kreis Wesel hat sie bislang nicht bewilligt.

An der Großübung in der Förderschule auf der Bönninghardt waren alle Alpener Löschzüge beteiligt. Er ging darum, die Abläufe zu automatisieren. Schulleiter Lothar Petrikowski bekräftigte die Forderung nach einer Brandmeldeanlage. Der Kreis Wesel hat sie bislang nicht bewilligt.

Foto: Armin Fischer

Um 13.07 Uhr geht der Notruf bei der Kreisleitstelle der Feuerwehr in Wesel ein. Als nur sieben Minuten später die ersten Einsatzfahrzeuge an der Bönninghardter Förderschule eintreffen, bietet sich den Einsatzkräften ein Bild des Grauens. Rauchschwaden steigen gleich aus mehreren Bereichen des Schulgebäudes, Menschen kreischen verzweifelt, Verletzte torkeln blutüberströmt aus dem Portal der Lernstätte.

Einer von ihnen ist Andre Durst. Der Siemens-Ingenieur hat Wartungsarbeiten am Schwimmbad durchgeführt, als es zu der folgenschweren Verpuffung kommt. Brust und Beine sind voller Blut, aus seinem Bauch ragt ein Wasserrohr - doch in seinem Gesicht steht ein schelmisches Grinsen. Denn was so realitätsnah aussieht, ist in Wirklichkeit eine Übung der Alpener Feuerwehr.

Das wissen die freiwilligen Wehrkräfte der drei Alpener Löschzüge zu dem Zeitpunkt allerdings noch nicht. "Wenn wir den Ernstfall proben wollen, darf niemand vorab wissen, dass es sich um eine Übung handelt. Lediglich das Rote Kreuz, die Polizei und die Kreisleitstelle sind informiert", erklärt Wehrleiter Michael Hartjes. Darüber hinaus sind natürlich die Statisten eingeweiht, deren Aufgabe es ist, sich als Verletzte bergen zu lassen.

Diesen Job haben unter anderem die Mitglieder der Alpener Jugendfeuerwehr übernommen. Weil sich Gerüchte und Nachrichten heutzutage über die sozialen Netzwerke schnell verbreiten, hat Jugendfeuerwehrwart Lars Frenck vorgesorgt: "Ich habe ihnen gesagt, wir errichten ein Zeltlager. Als wir an der Schule angekommen sind, habe ich die Handys einkassiert und die Übung erklärt."

Alles war bis ins kleinste Detail ausgeklügelt. Kein Feuer ohne Rauch - so hat Organisator Frank Hucklenbroich Nebelmaschinen im Schulgebäude postiert, die für mächtig Dampf sorgen. Weil der Brand einer Schule umgehend öffentliches Interesse auf sich zieht, ist "Journalistin" Lara-Joy Jeske vor Ort. "Ich springe den Löschkräften zwischen den Füßen herum und gehe ihnen mit meinen Fragen mächtig auf den Keks", erzählt die Ingenieurin für Betriebsprozesse einer Krefelder Berufsfeuerwehr.

Frank Hucklenbroich, der für die Übung das Drehbuch geschrieben hat, beobachtet den Einsatz unerkannt aus einem Fenster im Obergeschoss der Schule. "Wir wollen Routine in die Abläufe bekommen. Jeder Einzelne muss wissen, was er zu tun hat. Das wollen wir mit einer solchen Übung festigen", erklärt Hucklenbroich.

Dass die freiwilligen Feuerwehrleute für eine Übung aus ihrem Umfeld gerissen werden, nehmen sie in Kauf. "So eine Übung muss sein. Ich finde das toll. Dafür bin ich zur Feuerwehr gegangen. Aber als die Meldung kam: Feuer in der Schule, Personen in Gefahr, hatte ich schon ein mulmiges Gefühl. Wir wussten ja nicht, dass es sich um eine Übung handelt", erzählt Marc Vinschen. Zufrieden zeigt sich auch Schulleiter Lothar Petrikowski: "Es hat sich gezeigt, dass die Abläufe beim Brandschutz top sind. Es hat nur wenige Minuten gedauert, bis die Feuerwehr hier war." Petrikowski setzt sich seit Jahren für die Installation einer Brandschutzmeldeanlage in seiner Schule ein. Die Kosten dafür, nach seiner Schätzung ungefähr 60.000 Euro, werden vom Kreis aber nicht bewilligt. Alpens Wehrleiter Michael Hartjes hat dafür kein Verständnis: "Mit jeder Minute, die uns mehr gegeben wird, steigt für uns die Chance, Leben zu retten."

(erko)
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