Rheinberg Energiesparhäuser: Kaum Interesse

Rheinberg · Eigentümer wollten zur Klimawoche zeigen, wie energiesparendes Bauen geht.

Rheinberg: Energiesparhäuser: Kaum Interesse
Foto: Armin Fischer (arfi)

Bei Martin und Michaela Gärtner schauten am Samstagnachmittag keine Besucher vorbei. Dabei hatten sie ihr Haus in Borth zur Klimawoche geöffnet, um zu zeigen, wie energiesparend sie es vor 14 Jahren gebaut hatten. Auch bei den drei anderen Häusern, die zur Klimawoche ihre Türen öffneten, drückten sich die Besucher nicht die Klinke in die Hand.

"Bei uns hat nur Klimaschutzbeauftragte Nicole Weber vorbeigeschaut", berichtete Heike Semmler. "Wir hatten eine stärkere Resonanz erwartet." Ihr Mann Ulrich Teschke ergänzte: "Vor rund zehn Jahren gab es schon einmal eine solche Aktion. Damals ist eine Gruppe Radfahrer gekommen, die auf einer geplanten Tour von Haus zu Haus unterwegs waren." Diesmal gab es keine solche Tour.

An den vier ausgesuchten Gebäuden kann die mangelnde Nachfrage nicht gelegen haben, von denen drei Neubauten und eines ein Altbau waren. Alle Eigentümer hatten sie energetisch vorbildlich gebaut und saniert. Die zwei Gebäude in Borth sind Dreiliterhäuser, die pro Quadratmeter und Jahr die Energie verbrauchen, die in drei Litern Heizöl steckt. Ein Haus im Rheinberger Neubaugebiet an der Maria-Terwiel-Straße ist sogar ein Passivhaus, das nur noch halb so viel zusätzliche Energie umsetzt wie ein Dreiliterhaus. Dazu kam ein Haus in Millingen von 1964, bei dem Eigentümer Jürgen Winnekens den Energieverrauch drittelte, indem er zum Beispiel eine Photovoltaikanlage installierte sowie Dach und Wände dämmte.

Dabei hatten alle Eigentümer den geringen Energieverbrauch nicht in den Vordergrund gestellt, als sie neu- und umgebaut hatten, sondern ein angenehmes Wohngefühl. "Man braucht kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn es im Winter drinnen mollig warm ist", sagte Ulrich Teschke mit Blick auf die Wärmepumpe, die das Haus heizt. So legten der Maschinenbauingenieur und seine Frau Wert darauf, ihr Haus mit einer Holzständerkonstruktion zu errichten, in der Zellulose dämmt und für ein gutes Raumklima sorgt.

Sarah und Joachim Stanizek bauten ein architektonisches Musterhaus, das sie klar gliederten, etwa durch einen Gebäudevorsprung: Nur ein Beispiel für viele Ideen für gemütliches Wohnen.

(got)
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