Rheinberg Eine Weltkugel für den Spielplatz

Rheinberg · In der Reichelsiedlung dürfen Kinder bei der Gestaltung mitreden.

 Vom Spielplatz an der Ahornstraße, nahe der Bahnlinie gelegen, ist nicht mehr viel übrig geblieben. Er soll aufgemöbelt werden.

Vom Spielplatz an der Ahornstraße, nahe der Bahnlinie gelegen, ist nicht mehr viel übrig geblieben. Er soll aufgemöbelt werden.

Foto: Uwe Plien

Die Spielplätze der Stadt stehen auf dem Prüfstand. "Manche sind entweder in die Jahre gekommen, werden nicht mehr benutzt oder sind für Kinder durch zu wenig Spielgeräte unattraktiv", sagt Rosemarie Kaltenbach, Dezernentin für den Bereich Jugend und Soziales. 75 Spielflächen gibt es in Rheinberg. Die Spielflächenbedarfsplanung schafft Klarheit, ob Flächen einer Bebauung zugeführt werden können. Den Anfang der Bedarfsanalyse machte der eher dürftig ausgestattete Spielplatz an der Ahornstraße in der Reichelsiedlung.

"Wir arbeiten erstmals mit den Kindern zusammen und wollen wissen, welche neuen Geräte sie am liebsten hätten, um den Spielplatz aufzuwerten", sagt Kaltenbach. Sie hat dazu Kinder und Eltern in die Begegnungsstätte Reichelsiedlung eingeladen. Abbildungen von Spielgeräten wie Nestschaukel, Seilbahn, Rutsche oder Klettergerüst halfen bei der Meinungsbildung. Mit Klebepunkten markierten die Kinder ihre Favoriten, die sie im Gespräch mit Babette Heimes (Fachbereich Jugendhilfe) erörterten.

Rund 2500 Quadratmeter groß ist die Spielfläche an der Ahornstraße. Hinzu kommt der Bolzplatz für die Jugendlichen. Der bleibt bestehen, der Kinderspielbereich soll erneuert werden. Die Bäume belieben stehen, die Büsche werden eingekürzt, damit Eltern von den Wohnungen aus Einblick aufs Spielgeschehen haben. 50.000 Euro sind im Haushalt beantragt, so Kaltenbach.

Zu den favorisierten Geräten gehören bei den Kindern die sogenannte Weltkugel zum Klettern und ein Bodentrampolin. "Ich finde einen Seilgarten schön", sagte Sonja.

"Wir müssen sehen, welche Geräte mit anderen Spielangeboten zusammenpassen und wie die Wünsche bautechnisch umsetzbar sind", sagte Georg Miß vom Grünflächenamt. Der finanzielle Aspekt sei ausschlaggebend. Denn allein die favorisierte Weltkugel liege in der Anschaffung bei rund 20.000 Euro.

Dass Kinder zu außergewöhnlichen Wünschen neigen, bestätigte sich nicht. "Es bleibt bei traditionellen Angeboten wie Sandkasten und Geräten wie Rutsche und Schaukel", so Miß. Für Babette Heimes sollten mit den jeweiligen Spielangeboten aus pädagogischer Sicht motorische Grundfertigkeiten trainiert werden. "Gemeint sind Klettermöglichkeiten und das so wichtige Balancieren. Eine Schaukel trainiert den Gleichgewichtssinn und das Gefühl für Bewegung", so Heimes. Zwar hatten die Kinder gut mitgearbeitet, "doch ich hätte mir für unser Treffen mehr Eltern gewünscht. Sie werden vermutlich zur Präsentation kommen", vermutet Heimes.

Einen Modellentwurf mit Spielgeräten hatten auch Jugendliche der Europaschule erarbeitet. Für Rosemarie Kaltenbach lieferte das erste Treffen konkrete Vorstellungen für den Jugendhilfeausschuss. "Nun geht es darum, sich mit der Politik zu verständigen. Im Sommer haben wir Klarheit. Danach erfolgen die Ausschreibungen."

(sabi)
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