Rheinberg Eine Eins mit Sternchen für die Europaschule

Rheinberg · In der Rheinberger Gemeinschaftsschule hat das bundesweite Netzwerk "Ganztägig lernen" getagt.

Die Gemeinschaftsschule Rheinberg, die sich jetzt auch offiziell Europaschule nennen darf, wird von unabhängiger Stelle und aus berufenem Munde mit Lob für ihr pädagogisches Konzept geradezu überschüttet. Dr. Sabine Schweder, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Schulpädagogik an der Universität Greifswald und Koordinatorin des bundesweiten Netzwerks "Ganztägig lernen", ist geradezu begeistert: "Was wir hier in Rheinberg gesehen haben, hat uns verblüfft", so die Pädagogin.

"Die Europaschule ist eine der ganz wichtigen Schulen in Nordrhein-Westfalen. Sie war mutig genug, konsequent zu individualisieren, und das mit einer unglaublichen Bescheidenheit. Wir haben den Eindruck gewonnen, dass das einzelne Kind hier in einer sehr effizienten Weise in den Mittelpunkt rückt. Und die Kinder spüren diesen Geist. Sie spüren, dass es in erster Linie um sie geht."

Große Worte, die Direktor Norbert Giesen und sein Team ganz gewiss gerne vernommen haben. Besonderse Lob gilt den Lehrern Martin Reichert (Abteilungsleiter I) und Thomas Ververs (Ganztagskoordinator), die das Konzept der Schule maßgeblich mit zu verantworten haben. Folglich standen sie auch im Mittelpunkt, als im Schulzentrum an der Dr.-Aloys-Wittrup-Straße jetzt eine zweitägige Tagung des Netzwerks "Ganztägig lernen" stattfand. Zu dieser Gruppe gehören 28 Schulen verschiedenster Schulformen aus ganz Deutschland. 28 Pädagogen von zehn dieser Schulen beteiligten sich jetzt in Rheinberg an Unterrichtsbesuchen und Vorträgen. Themen waren "Lernkultur und individualisiertes Lernen im digitalen Alltag", "Kooperation, Teamarbeit und Öffnung von Schule" sowie "Vielfalt und Teilhabe".

Auf großes Interesse stieß bei den Teilnehmern der Tagung das Konzept "Wir für uns". Die Rheinberger haben dieses Konzept als Wahlfach entwickelt. Bei diesem neuen Unterrichtsfach können Schüler aus acht Bereichen wählen und in unterschiedliche Interessensgebiete hineinschnuppern. Einer dieser Bereiche heißt "Medienscout": Jugendliche werden zu Computer-Experten geschult und erfahren beispielsweise eine Menge über die Gefahren des Internets. Als Multiplikatoren geben sie ihre Kenntnisse und ihr Wissen an andere Schüler weiter. Martin Reichert: "Die Schüler können sich verschiedene Bereiche anschauen und überlegen, was sie machen können und möchten. Wir möchten dabei und können auch helfen."

Sabine Schweder hat sich ebenso wie Referentin Miriam Pech - sie ist Rektorin der Heinz-Brandt-Schule in Berlin, die 2011 den Deutschen Schulpreis verliehen bekam - das Schulleben in Rheinberg sehr genau angeschaut und viele Erkenntnisse mitgenommen. "Es ist wirklich erstaunlich, was hier alles geleistet wird", hob Schweder noch einmal hervor. "Andere Schule haben für eine solche Arbeit 100. 000 Euro Preisgeld bekommen und sind entsprechend gewürdigt worden." www.ganztaegig-lernen.de www.europaschule-rheinberg.de

(RP)
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