Rheinberg Einbrecherbande vor Gericht

Rheinberg · Tankstelleneinbruch Saalhoffer Straße könnte aufs Konto von Rumänen gehen.

Der Einbruch in eine Tankstelle auf der Saalhoffer Straße könnte auf das Konto einer rumänischen Einbrecherbande gehen. Die sechs Angeklagten müssen sich wegen einer Vielzahl von gut organisierten Einbrüchen im Kreis Wesel und in der näheren Umgebung verantworten.

Innerhalb von nur vier Monaten sollen sie in unterschiedlicher Tatbeteiligung bei nächtlichen Einbrüchen Waren im Gesamtwert von rund 80 000 Euro erbeutet und einen Sachschaden im fünfstelligen Bereich verursacht haben.

Unter anderem wird ihnen vorgeworfen, eine Tankstelle auf der Saalhoffer Straße ausgekundschaftet zu haben und in der Nacht zum 14. April dort eingebrochen zu sein. Laut Anklage hebelten sie eine Metalltür auf, um in die Verkaufsräume zu gelangen. Hier entwendeten sie Tabakwaren im Wert von über 800 Euro. Auch der Sachschaden war mit 1000 Euro beachtlich.

Es scheint, dass die Täter von Krefeld aus über Mittelsmänner in Rumänien akquiriert worden sind. Einer der mutmaßlichen Köpfe der Bande wohnte dort. Der 35-Jährige soll immer wieder Bandenmitglieder ausgewählt und bestimmt haben, wer in die Bande aufgenommen wird. Auch habe er die Einreise veranlasst und seinen Landsleuten in Deutschland einen Schlafplatz zugewiesen. Die vier Mitangeklagten seien dann mit seinem Auto zu den Tatorten gefahren und hätten die Einbrüche verübt.

Weil der BMW schon im vergangenen Jahr mit Straftaten, die nicht Gegenstand der Anklage sind, aufgefallen war, wurde der 35-Jährige überwacht. Der Verdacht erhärtete sich, als er bei einer Kontrolle mit weiteren mutmaßlichen Straftätern gestoppt wurde.

Das Verfahren ist so umfangreich, dass Prozesstage bis Mai geplant sind. Zum Auftakt haben zwei Angeklagte bereits Einlassungen angekündigt. Die anderen wollen - zumindest vorerst - schweigen. Ein nach der Festnahme abgegebenes Geständnis wurde schon verlesen. Dem widersprach die Anwältin allerdings. Das habe ihr Mandant so nicht gesagt, begründete sie ihren Antrag, die Angaben nicht zu verwerten. Das lehnte das Gericht ab.

(BL)
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