Alpen Ein Vorbild: Ester ist eine mutige Frau

Alpen · Zum 25. Mal Kinderbibeltage der Ev. Kirchengemeinde Alpen in Herbstferien. Projekt endet morgen mit Gottesdienst.

 Fühlparcours: Madeline Pastoors (18) hat Jona (4) die Augen verbunden. Der ertastet in wenigen Augenblicken den Reis im Schuhkarton.

Fühlparcours: Madeline Pastoors (18) hat Jona (4) die Augen verbunden. Der ertastet in wenigen Augenblicken den Reis im Schuhkarton.

Foto: Armin Fischer

Das evangelische Gemeindehaus war in dieser Woche wieder Treffpunkt für Ferienkinder. "Mut tut gut" lautete das Motto der Kinderbibeltage. 23 Kinder bis zum zwölften Lebensjahr lernten dabei die biblische Frauengestalt Ester kennen. Sie gilt als mutige Frau, deren Charakter wie ein roter Faden die Aktionen der Ferienkinder leitete. Mehr noch: Die Kinderbibeltage feierten ein kleines Jubiläum. Sie fanden zum 25. Mal statt und dokumentieren somit ein Stück Kontinuität in der Alpener Jugendarbeit.

Bereits zu Beginn haben sich die Kinder mächtig ins Zeug gelegt. Der persische Königspalast vom "Herrscher aller Länder" in Susa, König Ahasveros, ist nachgebaut worden. Ein weiteres Element stellt das Frauengemach dar, das dritte Bühnenelement zeigt das Tor. Zunächst gab's morgens einen liturgischen Einstieg. Ein Stück der alttestamentlichen Geschichte über Ester wurde gelesen und besprochen, danach ging's in den Gruppen weiter.

Der Vormittag macht Spaß, wie Jona (4) und Johanna (7) festgestellt haben. Ähnlich wie Ester zeigen auch sie Mut und lassen sich mit verbundenen Augen auf unbekanntes Terrain führen. Madeline Pastoors (18) und Tobias Härke (17) führen sie an sogenannte Fühlkästen mit unbekanntem Innenleben.

"Ich habe Reiskörner gefühlt", meldet Johanna. Jona zeigt sich ebenfalls begeistert und freut sich über den eigenen Mut. "Wir wollen die Kinder stärken und ihr Selbstbewusstsein fördern", sagt Madeline. Dabei siegt der Mut über die Angst. Einige Kinder sind zum wiederholten Male dabei. "Weil Ferien sind und es Spaß macht", sagt Silas.

Im Keller bastelt eine andere Gruppe Frösche und knüpft so an den biblischen Themenkreis Wünsche an, die in Erfüllung gehen können. In dem Fall an Esters Träume, die Realität werden. Alina, Carina und Marvin betreuen diese Gruppe. Teilweise haben sie selber schon biblische Herbstferien erlebt und sind nun in der Jugendarbeit der Kirchengemeinde engagiert. "Wir haben uns früher immer auf die Kinderbibeltage gefreut. Wir wollen unsere Begeisterung jetzt weitergeben", heißt es im Betreuerteam. Im Keller werden auch Lichttüten gebastelt, die morgen beim Fest zum Einsatz kommen.

Für Diakon Thomas Haß, zuständig für Kinder- und Jugendarbeit, gehören die Kinderbibeltage einfach zu den Herbstferien. "Wir wollen die Kinder stark machen, schwierige Situationen abzuwägen und dann eine Entscheidung zu treffen", erläutert er den pädagogischen Hintergrund.

Nicht immer tut das "Ja" gut, nur weil es manche Situation einfacher macht. Sondern ein "Nein" in Konsequenz auszuhalten, erfordert Mut und auch Kraft "gerade bei Problemen oder im Streit". Die Kinder lernen mit Ester, der biblischen Frauengestalt aus dem Alten Testament, mit Druck umzugehen. Den muss man mit den eigenen Positionen aushalten", so Haß. Höhepunkt ist heute das Fest zum Abschluss der Kinderbibeltage. Am Sonntag, 18. Oktober, 10 Uhr, ist die Gemeinde zum Familiengottesdienst mit Taufen eingeladen, den die Kinder mit vorbereitet haben.

(sabi)
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