Rheinberg Ein Ring durch Rheinberg?

Rheinberg · Der Rheinberger Franz-Josef Wallhorn hat sich Gedanken darüber gemacht, wie Verkehrssituation im Stadtkern verbessert werden könnte. Sein Vorschlag: Ein Einbahnstraßen-System – und Parkplätze auf dem Innenwall.

Als "runde Sache" bezeichnet man für gewöhnlich etwas besonders gut Gelungenes. Wo könnte das besser passen als in Verkehrsfragen, meint Franz-Josef Wallhorn – und schlägt für den Rheinberger Stadtkern die Einführung eines Kreisverkehrs-Systems vor, bei dem die Autos in einem großen Rund durch die Stadt geführt würden. Und zwar immer in einer Richtung, jedenfalls auf der Stammstrecke des Systems.

Vielfach bewährt

"Was ich hier anrege, habe ich schon in vielen anderen Orten gesehen – und es hat dort funktioniert", schildert Franz-Josef Wallhorn: "Die Autos werden in einer ,Ringstraße' in einer Richtung durch die Stadt geleitet, von der sie der Verkehr dann über Anliegerstraßen bis zum endgültigen Ziel verzweigen kann."

Wo aber ist bloß die "Ringstraße", mit der das in Rheinberg funktionieren könnte? Ein "Ring" müsse nicht zwangsläufig rund sein – und trotzdem könnte das Projekt rund laufen, meint Wallhorn. Seine Idee: Das System könnte aus der Ortsdurchfahrt von Orsoyer Straße, Holz- und Fischmarkt sowie Rheinstraße und dem Außenwall geschmiedet werden. "Die Autos könnten dann im Süden, also am alten Püttmann-Standort über die Orsoyer Straße in den Stadtkern einfahren letztlich bis zum Rheintor. Dort kann man in den Außenwall abbiegen – ebenso wie alle, die aus Richtung Norden in die Stadt fahren. An der Sparkasse könnten alle, die aus Westen kommen, auf den Außenwall in Richtung Püttmann einbiegen. Und dort würde sich der Kreis dann letztlich auch wieder schließen."

Gegenüber der bisherigen Verkehrsführung hätte dieses Ring-System nach Einschätzung Franz-Josef Wallhorns vor allem einen entscheidenden Vorteil: "Der Innenwall würde nicht mehr als Verbindungsachse gebraucht. Er stünde praktisch von einer Minute auf die andere zur Verfügung, um dort Parkplätze einzurichten." Parkplätze, wie man sie sich immer wünsche und wie sie kaum neu zu bauen sind: Nahe am Zentrum, nahe an Geschäften, nahe an Dienstleistern. Außerdem gut erschlossen.

Und dann die Kosten: "Die neuen Parkplätze gäbe es im Grunde fast zum Nulltarif", rechnet Franz-Josef Wallhorn vor: Ein paar Hinweisschilder, vielleicht noch ein paar Böcke oder Blumenkübel zum Absperren, mehr brauche man nicht. Dafür wäre die Verkehrssituation so gut gelöst, dass man auf den Bau des Kreisverkehrs an der Sparkasse verzichten könnte, man brauchte keinen neuen Parkplatz im Stadtpark und könnte vielleicht sogar das Gebäude der Altentagesstätte erhalten.

Noch mancherlei Kanten

Frank-Josef Wallhorn ist klar, dass sein Konzept noch mancherlei Kanten hat und – um im Bild zu bleiben – wohl erst noch in einem ausführlichen Diskussionsprozess "rund" gemacht werden müsste. "Es stellt sich beispielsweise natürlich die Frage, wie das System des Öffentlichen Nahverkehrs mit der Einbahnstraßen-Führung zusammenpassen würde." Aber jetzt kommt es dem Rheinberger vor allem auf eines an: "Ich möchte einen Stein ins Wasser werfen und bin gespannt darauf, welche Kreise die Diskussion nun ziehen wird!"

(RP)
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